Für Fisch und Mensch sicher gemacht

WLV muss heuer zwei größere Projekte stemmen.
Lech, St. Gallenkirch Die WLV (Wildbach- und Lawinenverbauung) investiert auch heuer wieder fleißig in Hochwasser- und Lawinenschutzprojekte. Eine größere Baustelle wird die Lawinenverbauung im Bereich der Gweilspitze in St. Gallenkirch werden, ebenso die Verbauung (Ortsregulierung) des Zürsbaches im Mündungsbereich im Ortskern von Lech. Die Sanierung der Ufermauern und des Bachbetts verhindern künftig Überflutungen.
Das Einzugsgebiet des Zürsbaches umfasst eine Fläche von 25 Quadratkilometern und ist teilweise stark verkarstet. Dies hat zur Folge, dass die Wasserführung des Zürsbaches abschnittsweise stark wechselnd und nur temporär ist. Zudem sind teils große Geschiebeherde vorhanden, die bei Extremereignissen sehr gefährlich werden können. Im direkten Gefahrenbereich in Zürs befinden sich 45 Wohnobjekte und Hotels und auch die L 198, die lange Zeit parallel und in unmittelbarer Nähe zum Zürsbach verläuft, ist bei Extremereignissen besonders gefährdet. Da der Fremdenverkehr für Lech-Zürs die wichtigste Einnahmequelle ist, muss ein Schutz im Winter wie Sommer gewährleistet sein.
Bereits im August 2005 wurden im Zuge des Hochwassers Sofortmaßnahmen wie Ufersicherungen durchgeführt. Nun wurden weitere Verbauungsmaßnahmen zum Hochwasserschutz vollzogen bzw. werden noch weitergeführt. Insgesamt kostet das Hochwasserschutzprojekt 1,3 Millionen Euro. Die Bauzeit ist jeweils nur in der Niederwasserperiode von Anfang September bis Ende November möglich und zieht sich daher über mehrere Jahre. Bis spätestens Ende 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Fischtreppe gebaut
Neben der Verbesserung der Einmündungssituation des Zürsbaches in den Lech und der Optimierung der im Jahr 2006 errichteten Balkensperre oberhalb von Lech, die einen Bachübertritt verhindern soll, wurde innerorts auch eine Fischtreppe gebaut. Der drei Meter hohe Absturz des Zürsbaches am Ortseingang von Lech stellte eine unüberwindbare Hürde für die Fische dar. Da der Zürsbach aber ein ausgewiesenes Fischgewässer ist, musste die WLV eine fischpassierbare Rampe bauen. Diese besteht aus Grobsteinen, die in Beton versetzt worden sind. Die Rampe ist 50 Meter lang und circa siebeneinhalb Meter breit. Zwischen den einzelnen Querriegeln entstanden 70 bis 80 Zentimeter tiefe Becken, in denen sich die natürliche Sohle bilden kann. Durch die Anhebung der Bachsohle musste das linke Bachufer zusätzlich gegen Erosion gesichert werden.

Lawinensicher gemacht
In St. Gallenkirch wird im Bereich des Abbruchgebietes der Gweillawine mit der Verbauung begonnen. Das Projekt „Gweillawine“ sieht die Errichtung einer Stützverbauung in den obersten Abbruchgebieten der Gweilspitze vor. In diesem Zuge werden auch Aufforstungen bis auf einer Seehöhe von 2000 Metern durchgeführt.
Im Auslaufgebiet der Gweillawine wurden großflächige rote und gelbe Gefahrenzonen ausgewiesen. Nun sollen vor allem Galgenul sowie die Hauptzufahrt nach Gargellen vor Lawinenereignissen besser geschützt werden. Es sind Wohnobjekte, Wirtschafts- und Nebengebäude, Verkehrswege, Infrastruktureinrichtungen und landwirtschaftliche Flächen bei einem Lawinenabgang gefährdet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf
15 Millionen Euro.
Der Zufahrtsweg zum Baufeld wurde bereits realisiert und führt über die Außergweil Alpe bis zum Lagerplatz der Wildbach- und Lawinenverbauung auf einer Höhe von 1900 Metern. Die circa 18 Hektar große Fläche wird je nach Höhenlage mit 3,5, vier und 4,5 Meter hohen Stahlschneebrücken verbaut. Die Errichtung dieser Stahlschneebrücken beginnt im Sommer. Die Erschließung erfolgt vom Lagerplatz mittels Hubschrauber. Neben der Gweilspitze werden auch noch das Kriegerhorn im Skigebiet Lech sowie der Hang beim Streubach lawinensicher gemacht. VN-JUN