Onlinekindesmissbrauch: Fünf Verdächtige aus Vorarlberg

Bundesweit 64 Personen durch internationale Polizeioperation ausgeforscht.
Wien, Schwarzach Mehr als 90.000 Onlinekonten mit kinderpornografischem Material sind mit der internationalen Polizeioperation “Heketara” weltweit identifiziert worden. In Österreich wurden 64 Verdächtige ausgeforscht, die solches Material besaßen oder weitergaben. „Es ist jedes Bundesland betroffen”, sagte Sprecherin Silvia Kahn.
Gegenüber den VN sprach Kahn von fünf verdächtigen Personen, die im Rahmen der Operation in Vorarlberg ausgeforscht wurden. Es handle sich dabei jedoch nur um Verdächtige, die von „Heketara“ identifiziert wurden. Abseits davon käme es auch zu weiteren polizeilichen Anzeigen.
Tochter missbraucht
In Salzburg soll ein Mann sogar seine damals vierjährige Tochter selbst missbraucht und die Bilder im Netz angeboten haben. Der Verdächtige in diesem Fall wurde dafür inzwischen zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Die Operation “Heketara” war im Oktober 2019 eingeleitet worden, nachdem ein Provider darauf aufmerksam geworden war, dass eine Plattform genutzt wurde, um Aufnahmen von sexuellem Missbrauch von Kindern online zu teilen. Unter der Leitung des Te Tari Taiwhenua Department of Internal Affairs (DIA) in Neuseeland waren internationale Strafverfolgungsbehörden und Bundespolizeien sowie Europol und Interpol beteiligt, in Österreich das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt im Jahr 2020. Es wurden insgesamt mehrere Hundert Ermittlungen eingeleitet.
Hohe Aufklärungsquote
2021 wurden in Österreich bei der Polizei 1921 Anzeigen wegen pornografischer Darstellungen Minderjähriger registriert, was den Höchststand der vergangenen zehn Jahre bedeutet. Im Vorjahr konnte die Polizei 92,4 Prozent der angezeigten Straftaten klären.