Auch Vorarlberger Skischulen im Visier der Finanzpolizei

Steuer- und Abgabenhinterziehung in Tirol und Vorarlberg aufgedeckt.
Schwarzach Im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping führte die Finanzpolizei in ganz Österreich heuer bereits mehrere Schwerpunktaktionen in verschiedenen Branchen durch. Saisonbedingt lag der Fokus der Kontrollen im Februar auf Skischulen, Skilehrerinnen und Skilehrern sowie Skihütten im Raum Tirol und Vorarlberg. In Summe wurden dabei 30 Betriebe sowie 229 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer kontrolliert. Neben den Beschäftigungsverhältnissen erfolgten auch entsprechende Kontrollen der Registrierkassen. Bei mehr als einem Drittel der Betriebe wurden Übertretungen festgestellt.
38 Übertretungen
Ergebnis der Aktion ist nun eine beachtliche Bilanz: Insgesamt wurden bei 13 der kontrollierten Betriebe, vier Skischulen und neun Skihütten, 38 Übertretungen gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Arbeitslosenversicherungsgesetz und das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz verzeichnet.
Dazu Finanzminister Magnus Brunner: „Arbeitnehmer gehören fair entlohnt, dazu zählt auch die korrekte Anmeldung bei der Sozialversicherung. Natürlich gilt das harte Vorgehen auch gegenüber jenen, die Arbeitslosengeld beziehen und nebenbei schwarz, also illegal, arbeiten. Das ist Betrug und wird selbstverständlich ebenso bestraft“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Eine solche Betrügerin wurde auf einer Skihütte angetroffen: Die Küchenmitarbeiterin verließ beim Anblick der Finanzpolizei fluchtartig die Küche durch den Hinterausgang. Sie kam jedoch nicht weit und wurde kurz danach frierend in der Umgebung angetroffen. Der Grund für ihren Fluchtversuch: Sie war nicht zur Sozialversicherung gemeldet und bezog zudem Arbeitslosengeld. In diesem Fall erfolgte nicht nur eine Anzeige gegen den Unternehmer, sondern wegen Sozialleistungsbetrug auch gegen die Schwarzarbeiterin.

Verbandsobmann: “Keine Ahnung”
Völlig überrascht über diese Mitteilung des Finanzministeriums zeigte sich am Freitag Conny Berchtold, Obmann des Vorarlberger Skilehrerverbandes, auf eine diesbezügliche Anfrage der VN: „Das höre ich zum ersten Mal. Ich habe keine Ahnung davon“, sagte er kurz und bündig. Er sei weder von Skischulen noch von der Finanzpolizei über irgendwelche Aktionen dieser Art informiert worden.