Zeit für neue Blickwinkel

Ankaufspräsentation der Kunstwerke findet am Donnerstag statt.
Bludenz Nachdem die beiden Kunstankaufenden des Landes Vorarlberg, Herta Pümpel und Erhard Witzel, 2019 einen Schwerpunkt auf Fotografie gesetzt hatten, rückte 2020 und 2021 vor allem die künstlerische Vielfalt in den Vordergrund. Wurden 2020 insgesamt 28 künstlerische Positionen angekauft, so stieg 2021 die Zahl auf 34 Einzelpositionen sowie drei Künstlerduos. Werktechnisch wurden alle möglichen Bereiche abgedeckt, von der Zeichnung über die Acryl- und Ölmalerei, Collage, Mischtechnik und Fotografie, bis hin zu Nähbildern, Drucken und Objekten aus Kunstharz und Keramik sowie Steinbildhauerei.
Wie schon in den Jahren davor betrug das Ankaufsbudget 100.000 Euro. Ab 2022 hat das Land das Ankaufsbudget beträchtlich, nämlich um 25 Prozent, auf 125.000 Euro erhöht. Nachdem die dreijährige Amtsperiode von Herta Pümpel und Erhard Witzel nun abgelaufen ist, sind Andrea Fink und Isabella Marte als neue Kunstankäuferinnen tätig.
2021 gaben Herta Pümpel und Erhard Witzel im Durchschnitt 2637 Euro pro künstlerischer Position aus. Das sind um rund 900 Euro weniger als noch im Jahr davor. Die teuerste angekaufte Arbeit kostete 8000 Euro, wobei es sich um die Rauminstallation mit dem Titel „Die Selbstgefährdung der Zivilisation“ von Christoph und Markus Getzner handelte. Bei den zweitteuersten Arbeiten handelte es sich um Fotografen von Marianne Greber und Tom Vau, für die die Ankaufenden jeweils 3700 Euro ausgaben.
Auf zeitgenössische Kunst gesetzt
Da aufgrund der anhaltenden Kontaktbeschränkungen häufige Atelierbesuche nicht möglich waren, wurden die meisten Arbeiten aus öffentlichen Ausstellungen herausgekauft. Dabei wurde der Schwerpunkt vor allem auf junge zeitgenössische Kunst gelegt sowie auch auf Positionen, die in der Sammlung des Landes bislang unterrepräsentiert waren.
Über ihre dreijährige Ankaufszeit ziehen Herta Pümpel und Erhard Witzel ein positives Resümee. Der Arbeitsaufwand lag bei 90 bis 100 Tagen. Bei den meisten Positionen sei man sich rasch einig geworden. Im Vergleich zu anderen Bundesländern, wo die Amtsperioden der Ankäufer bis zu fünf oder sechs Jahre dauern können, sei die dreijährige Amtszeit ideal. Man könne in dieser Zeitspanne durchaus eigene Akzente setzen, dann aber werde es wieder Zeit für neue Blickwinkel.
Präsentation an zwei Orten
Bereits zum sechsten Mal erfolgt die Ankaufspräsentation in Bludenz und zwar am Donnerstag, 28. April, um 20 Uhr. Und zum zweiten Mal erfolgt sie an zwei Orten, da die Räumlichkeit der Galerie allerArt für sich allein zu klein wäre, um alle angekauften Werke zu präsentieren. Daher ist auch in diesem Jahr wieder die Kellergalerie kukuphi mit an Bord. Im Rahmen der Finissage am 18. Juni wird auch ein Katalogwerk präsentiert, in dem sämtliche in den Jahren 2019 bis 2021 von Herta Pümpel und Erhard Witzel angekauften Positionen dokumentiert werden.