Warum die Asfinag mit der S18 jetzt in die Offensive geht

Große Ausstellung über den Stand der Planungen am Dienstag. Auch Infos zu Alternativen wird es geben.
Lustenau Die CP-Variante als finale Empfehlung zur Lösung der Verkehrsproblematik im unteren Rheintal hat bekanntlich wenig Freunde gefunden. Die Befürworter einer leistungsstarken Straßenverbindung zwischen Schweizer und österreichischer Autobahn hätten sich die sogenannte Z-Variante direkt durchs Ried von Dornbirn Nord aus gewünscht. Die Route am östlichen Ortsrand von Lustenau wird sehr skeptisch gesehen. Naturschützer laufen seit Monaten Sturm dagegen.
Ein vor knapp einem Jahr im Nationalrat angenommener Entschließungsantrag sieht die Prüfung von Alternativen zur CP-Variante vor. Diesbezügliche Überlegungen gehen von drei Übergängen bei Lustenau in die Schweiz aus. Gemeinsam mit den Schweizer Partnern soll eine Lösung erarbeitet werden, die den Bodenverbrauch erheblich reduziert, Emissionen senkt und schneller umsetzbar ist.

Info-Stände
“Wir werden den aktuellen Planungsstand beider Varianten in Form einer großen Ausstellung für die Bevölkerung am kommenden Dienstag im Lustenauer Competence-Center vorstellen”, kündigt Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Baumanagement GmbH, an. Zahlreiche Experten werden an verschiedenen Info-Ständen Einblicke in die neuesten Entwicklungen des CP-Vorprojekts liefern, Visualisierungen die Erläuterungen ergänzen. “Selbstverständlich stehen unsere Experten auch für Fragen zur Verfügung.”
Dass die Informationen zu den CP-Alternativen dabei kärglicher ausfallen werden, begründet Walcher mit der Planungsdauer. “Wir beschäftigen uns mit der CP bekanntlich schon viel länger. Die Alternativen-Prüfungen wurden erst mit dem Entschließungsantrag des Parlamentes vor einem Jahr aufgenommen. Trotzdem sind Fachleute vor Ort, die zu diesem Auftrag Informationen liefern.

Schweizer mit dabei
Was die CP anbelange, so seien ebenfalls Umweltkriterien verstärkt in den Mittelpunkt gerückt. “Da gibt es etwa die Forderung von Lustenau bezüglich einer kompletten Auflassung auch der Hofsteigstraße, um den zusammenhängenden Naturraum im Ried zu vergrößern”, erwähnt Walcher einen der neuen Schwerpunkte, die in den Planungen Berücksichtigung gefunden hätten.
Auch würde man neue Konzepte von Untertunnelungen und Einhausungen im geplanten Korridor präsentieren. “Gerne greifen wir natürlich auch Ideen auf, die von der Bevölkerung kommen”, betont der Asfinag-Manager. Mit an Bord bei der Informationsveranstaltung sind auch Schweizer Vertreter von Kanton und Gemeinden.
“Wir wollen mit der Planungsausstellung die Bevölkerung auf den neuesten Stand bringen und greifen Ideen gerne auf.”
Alexander Walcher, GF Asfinag Baumanagement
Zweigleisige Planungen
Verkehrsministerin Leonore Gewessler möchte bis Ende Jahr konkrete Ergebnisse der Alternativplanungen sehen, um dann über die weitere Vorgangsweise in Sachen Entlastungsstraße zu entscheiden.
Die Asfinag ist vom Ministerium angehalten, sowohl das Vorprojekt zur S18 weiterzuentwickeln, als auch die Planungen für Alternativen durchzuführen.
Während sich die ÖVP als auch die Wirtschaft im Land vehement für eine möglichst rasche Umsetzung der CP-Variante einsetzen, sympathisiert der grüne Koalitionspartner offen mit den alternativen Ideen “ihrer” Umweltministerin. Massive Unterstützung gibt es dabei von der Initiative “Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal”.
Planungsausstellung S18
Wo: Lustenau, Competence-Center Millennium Park
Wann: Dienstag, 15 bis 19.30 Uhr
Anwesend: Experten aus den verschiedensten Fachbereichen
Veranstalter: Asfinag