Darum steht ein deutscher Sportlehrer im Visier der Staatsanwaltschaft

Vorarlberg / 14.06.2022 • 15:22 Uhr
Darum steht ein deutscher Sportlehrer im Visier der Staatsanwaltschaft
Die Schüler in alpiner Not am Heuberggrat: Nun dürfte ein gerichtliches Nachspiel drohen. polizei

Nach der Rettungsaktion deutscher Schüler im Kleinwalsertal schloss Polizei ihren Erhebungsbericht ab.

Mittelberg Der Fall sorgte Anfang Juni für internationale Schlagzeilen: Eine Gruppe von 99 Schülern und acht Lehrern musste auf dem Heuberggrat im Kleinwalsertal mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet werden. Ein Sportlehrer hatte im Internet eine Wanderroute ausgewählt, die ein Blogger auf einer Bergwanderer-Webseite als “klassische Feierabendrunde” beschrieben hatte.

Der Ausflug gestaltete sich jedoch schwieriger als von den Lehrern erwartet: Die Jugendgruppe, die teils schlecht ausgerüstet mit nicht ausreichender Bekleidung und Schuhwerk unterwegs war, kam schließlich auf dem regennassen Grat nicht mehr weiter, zwei Schüler rutschten ab – die Einsatzkräfte wurden gerufen.

Gefährdung

Erhebungen durch zwei Beame der Polizeiinspektion Kleinwalsertal folgten (die VN berichteten). Die komplette Sachverhaltsdarstellung ist nun an die Staatsanwaltschaft Feldkirch übermittelt worden. Wie Polizeisprecher Rainer Fitz den VN am Dienstag gegenüber den VN erklärte, stehe darin ein Verstoß nach Paragraph 89 (Gefährdung der körperlichen Sicherheit) durch den Sportlehrer im Raum. Die Staatsanwalt Feldkirch muss nun erwägen, ob es zu einer diesbezüglichen Anklage gegen den Lehrer kommt. “Gefährdung der körperlichen Sicherheit” ist nach dem österreichischen Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit einer Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen zu ahnden.