Jagdposse Kanisfluh. Ergebnis der Untersuchung gibt’s …

Behörde sollte allfällige Verstöße der deutschen Jäger noch diese Woche benennen.
Bregenz Das Jagdabenteuer von zwei deutschen Weidmännern im Kanisfluh-Gebiet bleibt Gesprächsstoff. Wie die VN berichteten, hatten die Jäger dort einen Steinbock geschossen und ließen sich anschließend samt Beute von einem Hubschrauber abholen. Die ganze Aktion wurde auf einem Videofilm festgehalten, wofür auch eine Drohne eingesetzt wurde.
Verbotener Drohneneinsatz
Wildbiologe Hubert Schatz (57) will den Untersuchungen der Behörde nicht vorgreifen. Er rechnet mit einem Ergebnis in den nächsten Tagen. Eine persönliche Einschätzung erlaubt sich der erfahrene Natur- und Jagdexperte bereits jetzt. „So wie ich das beurteilen kann, stand da vor allem der Dreh eines spektakulären Videos im Mittelpunkt. Wenn das so war, so finde ich das einem korrekten Jagdverhalten abträglich.“ Man habe dazu eine Drohne verwendet, und das sei in einem so sensiblen Gebiet nicht erlaubt.
„Jäger haben eine Vorbildwirkung für gewöhnliche Nutzer solcher Räume einzunehmen. Dazu gehört auch, dass man vorgezeichnete Wege nicht verlässt. Das war aber hier offensichtlich der Fall“, moniert Schatz.
Wenig waidmännisch
Ein Bergsteiger, der am Freitag im Kanisfluhgebiet unterwegs war, sandte der VN-Redaktion eine Mail mit Beobachtungen, die er im Zusammenhang mit dem Jagdabenteuer gemacht habe. Er berichtet dabei von neu gesetzten Borhaken, von rund 300 Meter verwendetem Fixseil und liegengelassenen Seilen im Bereich der gelben Platte. „Das Abschussgebiet wurde im Expeditionsstil erreicht“, berichtet der ortskundige Bergführer. Weiters seien in einem der zwei errichteten Lager auch Gegenstände wie Klettergurt, Fahrradhelm, leere Plastikflaschen, Wanderstock, Jacke, Mütze einfach liegengelassen worden.

Die Spuren (u.a. Blut) des Jagdgeschehens, bei dem die geschossene Geiß über einen senkrechten Felsabbruch gestürzt war, lasse auf wenig waidmännisches Verhalten schließen. Laut Aussage des Bergsteigers seien erwähnte Jagdgegenstände zwischenzeitlich wieder eingesammelt worden.