Wien Energie braucht laut Bund 6 Milliarden Euro

Vorarlberg / 29.08.2022 • 15:05 Uhr
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Ministerium: Akut erforderliche Summe von 1,75 Mrd. kann noch aufgebracht werden.

Wien In Anbetracht der finanziellen Schwierigkeiten von Wien Energie rechnet die Stadt Wien mit einem weiteren Finanzierungsbedarf von 6 Mrd. Euro. Zwar könne das Unternehmen zur Besicherung von künftigen Lieferverträgen die aktuell erforderliche Summe von 1,75 Mrd. Euro mit Unterstützung der Stadt noch aufbringen, die finanziellen Spielräume seien aber erschöpft, erklärte das Finanzministerium mit Verweis auf einen Brief von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

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Man rechne damit, dass der Bund für die weiteren Finanzierungserfordernisse der Stadt einspringen werde müssen. Der Finanzierungsbedarf der Stadt zur Weiterreichung an die Wiener Stadtwerke GmbH bzw. die Wien Energie sei dem Ministerium in einem Brief des Wiener Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ) mit 6 Mrd. Euro beziffert worden, hieß es in einer Stellungnahme am Montag. Details zu den notwendigen Voraussetzungen würden derzeit zwischen Vertretern der Stadt Wien, der Wien Energie, der Finanzprokuratur und dem Finanzministerium ausgearbeitet.

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Stichwort – Der Stromhandel in der EU

Zwei Vertriebsschienen für Stromversorger – Sicherheitsleistungen im Börsenterminhandel.

Wien Der Stromhandel in der EU erfolgt zu einem wesentlichen Teil über die Strombörsen. Dort wird die benötigte Strommenge einerseits tagesaktuell oder am Spotmarkt gehandelt. Gleichzeitig können sich die Stromversorger am Terminmarkt mit Futures für den künftigen Bedarf absichern. Mit Optionen haben sie auch die Möglichkeit die Grundlast oder die Spitzenlast für jede Stunde des Jahresbedarfes abzudecken.

Mittlerweile erfolgt ein wesentlicher Teil des Geschäftes jedoch außerbörslich, also “Over the Counter” (OTC). Aber auch hier wird der Strom am Spotmarkt tagesaktuell angeboten, während am Terminmarkt mit Optionen die Grundlast und die Spitzenlast abgedeckt werden kann. Monats- und Jahreskontrakte werden auch hier mit Futures gehandelt.

Im Terminhandel über die Börse gibt es ein System von Sicherheitsleistungen, das so genannte Margining. Dabei handelt es sich um eine Art Kaution, die die Unternehmen Transaktion bereitstellen müssen. Diese hinterlegten Sicherheiten dienen der Absicherung der getätigten Börsengeschäfte und erfordern bei starken Preisschwankungen zusätzliche Liquidität.

Unabhängig vom Stromhandel sind die Systemdienstleistungen zu sehen: Allerdings werden diese von den Stromnetzbetreibern erbracht. Ihre Aufgabe ist es, für die entsprechende Netzfrequenz und Netzspannung zu sorgen. Aber auch der Versorgungswiederaufbau und das Netzengpassmanagement gehören zu den Aufgaben der Netzbetreiber. Diese rechnen ihre Dienstleistungen über die Netzgebühren getrennt von den Stromversorgern ab.

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