Diesem Dornbirner Bauprojekt droht eine Kostenexplosion

Vorarlberg / 14.11.2022 • 18:30 Uhr
Diesem Dornbirner Bauprojekt droht eine Kostenexplosion
VN/STiplovsek, CAnva

Stadt sucht dringend Einsparpotenziale bei neuer Volksschule.

Dornbirn Eine Kostenexplosion bremst derzeit den Neubau der Volksschule Forach. Die Generalplanung des Projekts, die eigentlich schon im Oktober hätte vergeben werden sollen, wird nun erst im Dezember auf der Tagesordnung der Stadtvertretung stehen.

Den Beschluss hatte das Stadtparlament zunächst auf November verschoben, um eine genaue Kostenschätzung einzuholen (wir berichteten), denn zu hoch fanden viele Stadtvertreter den Kostenrahmen von mindestens 21 Millionen Euro.

Auf diesem Gelände an der Forachestraße soll die Schule entstehen.
Auf diesem Gelände an der Forachestraße soll die Schule entstehen.

Doch die neuesten Zahlen fielen wohl nicht besser aus. „Bei dieser Kostenschätzung ist ein höherer zweistelliger Millionenbetrag herausgekommen, den sich die Stadt derzeit nicht leisten kann“, erklärte Hochbaustadtrat Christoph Waibel gegenüber den VN, weswegen nun weiter nach Einsparmöglichkeiten gesucht wird. So prüfen die Planer jetzt, ob man das Schulgebäude in Modulbauweise errichten kann. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann verspricht jedoch: „Der Zeitplan ist nicht in Gefahr“, das Gebäude werde rechtzeitig fertig.

Das Gelände finden nicht alle Stadtvertreter als geeignet, nun kommen hohe Baukosten hinzu.
Das Gelände finden nicht alle Stadtvertreter als geeignet, nun kommen hohe Baukosten hinzu.

„Die Schule passt nicht ins Budget“, beklagte Christoph Waibel gegenüber den VN und sieht den Ball bei Bürgermeisterin und Finanzreferentin Andrea Kaufmann, von der er nun eine Entscheidung erwarte. Die Rathauschefin beruhigt: „Wir haben in Absprache mit der Projektsteuerungsgruppe entschieden, die Vergabe der Generalplanung auf die Dezembersitzung zu verschieben.” Man habe ohnehin eine Modulbauweise prüfen wollen, die „Verzögerungen des Projekts wird es dadurch nicht geben“, verspricht Kaufmann. Dass die Kostenschätzung hoch ausfiel, bestätigt die Bürgermeisterin, verweist aber auf den allgemein in die Höhe schießenden Baukostenindex.

Schule wird dringend gebraucht

Verstimmung herrscht weiterhin bei den Grünen, den entschiedensten Gegnern des Schulbaus an dem Standort an der Forachstraße. Wie Stadträtin Juliane Alton auf Nachfrage erklärte, hätte ihre Fraktion eine Variante prüfen wollen, bei der die Turnhalle nicht wie geplant zwei Stockwerke in die Tiefe, sondern neben dem Schulgebäude errichtet wird. Dass der Schulbau das Budget sprenge, liege auch daran, „dass das Großprojekt Haselstauden so teuer kommt”.  

In einem sind sich alle einig: Die Schule wird dringend gebraucht. Denn genau genommen gibt es sie schon, die ersten Klassen werden bereits im Gebäude der MS Haselstauden unterrichtet und sollen bald wieder in die neue Ausweichschule ziehen. 2026 muss daher das Gebäude der VS Forach bezugsfertig sein. Eine komplette Neuplanung kommt deswegen nicht infrage, die Stadt muss einen Weg finden, die Kostenexplosion einzudämmen.