Mit viel Sicherheit gegen die Vogelgrippe

Am Hof des Klaus Flatz in Hard soll sich das Drama von 2016 nie mehr wiederholen. Damals verlor er alle seine 1100 Puten.
Hard Putenhalter Klaus Flatz (55) aus Hard ist guter Dinge. Schmunzelnd öffnet er die Tür eines seiner großen Geflügelställe. Ein lautes Gurren begrüßt den Landwirt. Die Hälse der 400 ausgewachsenen Tiere verfärben sich in der Sekunde blau-rot, einige von ihnen treten vor das Tor, lassen aufgeregt ihre Flügel flattern. Flatz treibt die Ausreißer wieder in den Stall. „Im anderen Teil des Stalles finden sich die übrigen 400 Tiere, dazu habe ich noch 400 kleinere Puten und 400 in einem anderen Stall weiter vorne.“
Der Schock von damals
Klaus Flatz ist jener Pechvogel, den die Vogelgrippe vor über sechs Jahren fast die Existenz kostete. Das Virus drang in seine Ställe ein, 1100 Puten mussten getötet werden. Und das kurz vor Weihnachten, der wichtigsten Geschäftszeit für einen Geflügelhalter. „Ja, ja, das war schon brutal damals. Es brauchte alle Anstrengungen, diesen Schock zu überwinden und wirtschaftlich zu überleben“, denkt der Harder an jene düstere Zeit zurück.
Die derzeit wieder auftretende Vogelgrippe in Innerösterreich beunruhigt Flatz – noch – nicht. „Ich beobachte keinen Vogelzug über meinem Anwesen. Gefährlich war es diesbezüglich im nebelig feuchten Herbst. „Doch wenn es kalt ist, und das war es im November, fliegen die Zugvögel eine andere Route und nicht direkt über uns hinweg“, beobachtet Flatz das Zugverhalten der Wildvögel schon viele Jahre. Damals, im verhängnisvollen Jahr 2016, war das anders. „Damals gab es warme Temperaturen, und die Wildvögel flogen über uns.“ Der Harder vermutet, dass sich 2016 seine Tiere durch Exkremente der Wildvögel angesteckt haben.
Höchste Sicherheitsstandards
Seit diesem für ihn traumatischen Ereignis hat sich Flatz höchsten Sicherheitsstandards verschrieben. Den Außenbereich rund um die Ställe ließ er asphaltieren, „damit die sich bei Sonnenlicht bildenden UV-Strahlen auftauchende Viren schnellstmöglich vernichten“. In den Ställen befindet sich nichts, was nicht unbedingt notwendig ist. Die Einstreue hält er bis zur Anwendung unter Verschluss. Fährt er mit einem Fahrzeug zur Einrichtung der Ställe hinein, reinigt er vorher die Räder. „Ich selber ziehe für den Stall eine separate Kleidung an.“ Und selbstverständlich hält sich der Geflügelhalter an die vorgegebene Stallpflicht.
Wachsam, aber nicht panisch
„Ich bin besonders wachsam, wenn ich Meldungen über die Vogelgrippe in der näheren oder weiteren Umgebung höre, gerate aber nicht in Panik“, betont Klaus Flatz. Selbstverständlich ist der Landwirt auch mit der Veterinärabteilung des Landes stets im Kontakt. Flatz hat sich von den schlimmen Ereignissen des Jahres 2016 gut erholt. Die Puten verkaufen sich bestens, der Laden ist stets gut frequentiert.
„Ich bin derzeit wegen der Vogelgrippe besonders wachsam, gerate jedoch nicht in Panik.“
