Keine Sendung für den Landeshauptmann

ORF ließ Landeshauptleute-Sendungen auslaufen.
Die Nähe der Politik zum ORF ist nun, da es um die finanzielle Zukunft des Rundfunks geht, wieder in aller Munde. Wie die „Salzburger Nachrichten“ am Freitag berichteten, dreht der ORF die Sendungen der Landeshauptleute in vier Bundesländern ab. Auch Vorarlberg hatte eine solche Sendung.
„Standpunkt Vorarlberg – Positionen von Landeshauptmann Markus Wallner“ hieß die Sendung des Landeshauptmannes, die das ORF Landesstudio bis zuletzt wöchentlich in „Radio Vorarlberg“ ausgestrahlt hat.
Von zehn auf zweieinhalb Minuten
Die Sendung war ein Relikt aus früheren Zeiten. Der kürzlich verstorbene Alt-Landeshauptmann Martin Purtscher hatte zu Amtszeiten Anfang der Neunzigerjahre wöchentlich noch zehn Minuten, in denen er sich per ORF mitunter direkt an die „geschätzten Landsleute“ richtete.
Als Landeshauptmann Herbert Sausgruber 1997 angetreten war, dauerte die „Sendung mit dem Landeshauptmann“ ebenfalls zehn, später dann sechs Minuten.
Als Sausgruber an Wallner übergab, waren es noch drei Minuten. ORF-Landesdirektor Markus Klement kürzte die Wallner-Sendung auf zweieinhalb Minuten. Produziert wurde die Sendung im ORF-Radio von der Landespressestelle. Die Sendung, die ORF und Landespressestelle still entschlafen lassen wollten, ging das letzte Mal am 23. Februar auf Sendung.
Neben Vorarlberg gab es ähnliche Landeshauptleute-Formate nur noch in Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol. In Salzburg beendete Landeshauptfrau Gabi Burgstaller die Sendung mit dem Hinweis, sie sei nicht mehr zeitgemäß. Das war 2004.
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