Diese Giftspinne fühlt sich bei uns immer wohler

Ihr Biss kann die menschliche Haut durchdringen und ist schmerzhaft – und sie hält sich gern in unseren Wohnungen auf.
Dornbirn Ihr Steckbrief macht sie nicht gerade sympathisch: Ihre Zeichnung erinnert an einen Vampir, daher nennt man sie Nosferatu-Spinne. Mit ausgestreckten Beinen ist sie gut fünf Zentimeter lang und der Biss der Giftspinne kann die menschliche Haut durchdringen. Und sie fühlt sich bei uns immer wohler.

Die Zoropsis spinimana stammt eigentlich aus dem westlichen Mittelmeerraum, der internationale Warenverkehr und Touristen bringen die für unsere Verhältnisse sehr große Spinne auch nach Vorarlberg. “Die ersten Nachweise haben wir für 2014”, bestätigt inatura-Biologe Klaus Zimmermann. Erkennbar ist sie an der auffallend gelbbraunen Färbung, außerdem hat sie für unsere Gewohnheiten einen massiven Körperbau für ihre Größe.

Früher galt die Nosferatu-Spinne bereits in der Region rund um Venetien als vom Menschen abhängig, um die Winter überstehen zu können. Sprich, da es ihr draußen zu kalt werden würde, überwintert sie in Wohnungen und Häusern. Durch den Klimawandel fällt ihr dies inzwischen auch innerhalb und nördlich der Alpen immer leichter. Östlich der Alpen hat sie mit der noch größeren Südrussischen Tarantel Konkurrenz.
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Ihren Biss nehmen viele Menschen als schmerzhaft wahr, ähnlich einem Wespenstich, und er kann für Allergiker auch gefährlich werden. “Allergien gegen Spinnengift sind jedoch sehr selten”, beruhigt Zimmermann. Auch sei die Spinne nicht bekannt dafür, aggressiv zu sein. “Man kommt normalerweise nicht in den ‘Genuss’, gebissen zu werden”, erläutert Zimmermann gegenüber den VN. Sie beiße Menschen nur, wenn sie sonst keinen Ausweg mehr sieht. “Hinzu kommt, dass sie für einen Warnbiss nicht so viel Gift verwendet wie bei der Jagd”, betont der Biologe. Gejagt werden vor allem Insekten.

Alles in allem gibt es für Zimmermann daher wenig Grund, die Spinne zu fürchten. “Sie ist groß und fällt auf”, der Biologe ist sich aber bewusst, dass das Neozoon für Aufmerksamkeit sorgt. Damit ist die Spinne genau das Gegenteil von Tigermücke oder Tropenzeckenarten, gegen die der gemeine Holzbock als heimische Zeckenart zwergenhaft wirkt. Diese sind zwar unscheinbar, aber für den Menschen gefährlich, warnt Zimmermann. “Gerade Tigermücken sind durch den Warenverkehr aus Südostasien zu uns gekommen und übertragen gefährliche Krankheiten”, warnt Zimmermann vor dem von ihnen übertragenen West-Nil-Virus, Chikungunya-Virus und dem Dengue-Virus.
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