Das Egg Museum ist dem Mythos um die weiße Juppe auf der Spur

Vorarlberg / 20.04.2023 • 14:39 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Freude über die gelungene Ausstellung: Hedi Zengerle, Ausstellungsgestalterin Anna-Katharina Hammerer und Mikle Steurer.  <span class="copyright">ME</span>
Freude über die gelungene Ausstellung: Hedi Zengerle, Ausstellungsgestalterin Anna-Katharina Hammerer und Mikle Steurer. ME

Die Ausstellung „Wehrhafte Wälder Wiebôr“ im Egg Museum wurde eröffnet.

Egg In diesem Jahr beschäftigt sich das Egg Museum mit einem Mythos der Bregenzerwälder Talschaft und der Tracht im Speziellen. Neben der Frage zum historischen Hintergrund der Sage werden die verschiedensten Erzählungen der sagenumwobenen Ereignisse rund um die Rote Egg beleuchtet. Dabei wird der weißen Juppe und ihrer Vermarktung ein besonderes Augenmerk geschenkt.

Im Gespräch: Direktorin Andrea Flatz und Direktor Mario Hammerer.
Im Gespräch: Direktorin Andrea Flatz und Direktor Mario Hammerer.

Rote Egg

Die „Weiberschlacht“ an der Roten Egg ist ein sagenhaftes Ereignis, das sich gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges in der Nähe von Egg zugetragen haben soll. Nach der Besetzung großer Teile Vorarlbergs durch schwedische Truppen kam es durch marodierende Soldaten immer wieder zu Überfällen, Plünderungen und Vergewaltigungen. Als wieder eine Gruppe von Soldaten auf einem Plünderungszug unterwegs war, sollen sich ihnen weiß gekleidete Frauen aus Egg, Andelsbuch und Schwarzenberg, bewaffnet mit Sensen und Heugabeln, entgegengestellt haben. Der Sage nach ist es ihnen gelungen, die Soldaten zu besiegen. Seitdem wird die nach dem Scharmützel blutgetränkte Flur am Fallenbach bei Egg die Rote Egg genannt.

David bereitete sich mit Lehrer Ralf Bramberger auf die Erzählung der Sage vor.
David bereitete sich mit Lehrer Ralf Bramberger auf die Erzählung der Sage vor.

Weiße Juppe

Die Frauen sollen nach der Schlacht ihre blutbefleckte weiße Tracht abgelegt und fortan nur mehr Schwarz getragen haben. Dem Mythos der weißen Juppe geht Anna-Katharina Hammerer in der von ihr konzipierten und grafisch gestalteten Ausstellung auf den Grund. Bei der Fragerunde mit Museumsleiter Andreas Hammerer räumte die Kunsthistorikerin Maria Rose Steurer Lang mit einem Mythos auf: „Die weiße Juppe ist die jüngste Form der Juppe und wurde erstmals 1871 im Rahmen eines Umzugs getragen.“ Die Schlacht an der Roten Egg fand 200 Jahre früher statt. Eindrucksvoll erzählte der Schüler David Lang die Sage der Schlacht an der Roten Egg.

Stimmige musikalische Gestaltung: Evelyn Fink-Mennel und Tochter Pia.
Stimmige musikalische Gestaltung: Evelyn Fink-Mennel und Tochter Pia.

Interessierte Besucher

„Das Egg Museum überrascht immer wieder durch eine kluge und interessante Themenwahl“, stellte Bürgermeister Paul Sutterlüty fest. „Im Bregenzerwald hat es immer schon wehrhafte und tapfere Frauen gegeben“, so Sutterlüty.

Gratulation von Bürgermeister Paul Sutterlüty an Andreas Hammerer und sein Team.
Gratulation von Bürgermeister Paul Sutterlüty an Andreas Hammerer und sein Team.
Doris Kranzelbinder und Marina Stiehle beim Rundgang durch die Ausstellung.
Doris Kranzelbinder und Marina Stiehle beim Rundgang durch die Ausstellung.

Unter den interessierten Besucherinnen und Besuchern waren auch Vizebürgermeisterin Carmen Willi, Pfarrer Friedl Kaufmann, die Direktoren Ariel Lang und Mario Hammerer, Mittelschuldirektorin Andrea Flatz, Marina Stiehle (Angelika Kauffmann Museum), Christian Troy (Kulturforum BW), Richard Bilgeri (Heimatpflegeverein), Hedi Zengerle (INTracht), Doris Kranzelbinder (Juppenwerkstatt) und Kulturkoordinatorin Veronika Sutterlüty. Für die musikalische Umrahmung sorgten Evelyn Fink-Mennel und Tochter Pia. Die Ausstellung ist jeweils von Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. ME

Auch junge Besucherinnen interessierten sich für die Ausstellung.
Auch junge Besucherinnen interessierten sich für die Ausstellung.
Die Ausstellung beleuchtet den Mythos um die weiße Juppe.
Die Ausstellung beleuchtet den Mythos um die weiße Juppe.
Das Interesse der Besucherinnen und Besucher ist groß.
Das Interesse der Besucherinnen und Besucher ist groß.
Die sagenumwobenen Erzählungen rund um die Rote Egg werden in der Ausstellung unter die Lupe genommen.
Die sagenumwobenen Erzählungen rund um die Rote Egg werden in der Ausstellung unter die Lupe genommen.

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