Suche nach Gastronomen am blauen Platz. Einer wäre bereit, wenn …

Vorarlberg / 14.05.2023 • 13:00 Uhr
Der blaue Platz und seine Gastronomie. Langfristig Bestand haben derzeit nur die Lokale von Marcel Lerch auf der linken Seite. <span class="copyright">VN</span>
Der blaue Platz und seine Gastronomie. Langfristig Bestand haben derzeit nur die Lokale von Marcel Lerch auf der linken Seite. VN

“Ich wäre bei entsprechenden Rahmenbedingungen bereit”, sagt Kultgastronom Jan Härle.

Lustenau Das Dorfzentrum blutet gastronomisch aus. Während die “Zwickeria” bereits Ende Februar zugesperrt hat, wird der “Goldene Löffel” Ende Juli seine Pforten schließen. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Veranstaltungen zum “Sommer am Platz” noch laufen und die Freiluft-Gastronomie bei schönem Wetter die höchste Frequenz des Jahres erwartet.

Lerch-Lokale einzige Konstante

Nur noch die Lokale des Unternehmers Marcel Lerch sind zwischenzeitlich eine konstante Größe am blauen Platz: das Piazza Azzurra und die Bar iTaly. Ein Durchatmen gibt es für die Freunde des Austria Cafés. Dieses bleibt – vn.at. berichtete – zumindest bis Ende des Jahres offen. Doch auch dort wird längerfristig nach einer Nachfolgelösung gesucht.

Das Austria Café hat bis Ende des Jahres geöffnet. Was danach an diesem Standort passiert, ist noch ungewiss. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Das Austria Café hat bis Ende des Jahres geöffnet. Was danach an diesem Standort passiert, ist noch ungewiss. VN/Rhomberg

Gefordert ist vor allem die Gemeinde. Die Fäden laufen dabei in der Wirtschaftsabteilung bei Abteilungsleiter Raimund Zirker zusammen. “Ja, es ist so. Wir suchen Gastronomen. Bei der ‘Zwickeria’ haben wir eine Kandidatin und einen Kandidaten, die beide großes Interesse zeigen. Bis Ende dieses Monats sollten wir Klarheit darüber haben, wer dort gastronomisch einsteigt”, berichtet Zirker.

Freilich ist die Eröffnung eines Lokals in der ehemaligen Zwickeria im Sommer nicht mehr zu erwarten.

Bei Raimund Zirker in der Wirtschaftsabteilung der Gemeinde Lustenau laufen die Fäden bei der Suche nach Zentrumsgastronomen zusammen. <span class="copyright">VN/Hämmerle</span>
Bei Raimund Zirker in der Wirtschaftsabteilung der Gemeinde Lustenau laufen die Fäden bei der Suche nach Zentrumsgastronomen zusammen. VN/Hämmerle

Zwischenlösungen notwendig

Die Zukunft des ‘Goldenen Löffel’ hingegen ist ungewiss. “Die jetzigen Pächter haben uns zugesichert, bis 31. Juli das Lokal offenzuhalten.” Was danach passiert, damit ein ausreichendes gastronomisches Angebot gerade zur Hauptsaison im Zentrum gewährleistet bleibt? Zirker: “Die Marketingabteilung ist damit beauftragt, eine Zwischenlösung zu finden, damit wir gastronomisch über den Sommer kommen.” Nathalie Heinisch, Leiterin von Lustenau-Marketing, bestätigt den Auftrag: “Wir suchen nach Lösungen, damit der Zentrumsplatz bei Veranstaltungen ausreichend gastronomisch bespielt wird.”

Nathalie Heinisch vom Lustenau Marketing soll sich um Gastro-Lösungen am blauen Platz für den Sommer kümmern. <span class="copyright">VN</span>
Nathalie Heinisch vom Lustenau Marketing soll sich um Gastro-Lösungen am blauen Platz für den Sommer kümmern. VN

Jan Härle und seine Ideen

Ideen für die Zentrumsgastronomie liefert indes Kultgastronom Jan Härle. Der 40-jährige Lustenauer gründete einst das In-Lokal “Freigeist”, das er später in andere Hände legte. Derzeit kocht er unter anderem in den “Vorkoster”-Lokalen in Hohenems und Lustenau auf. Sein bemerkenswertester Vorschlag: “Es gibt ein Standortproblem in der Zentrumsgastronomie. Der ‘Goldene Löffel’ ist am falschen Ort. Wer auch immer dort wieder einsteigt, sollte das am Standort des Geschäfts ‘Botta’ tun. Das wäre der richtige Platz für einen Gastro-Betrieb. Und das ‘Botta’ sollte an den jetzigen Standort des ‘Goldenen Löffel” wechseln.”

Suche nach Gastronomen am blauen Platz. Einer wäre bereit, wenn ...
Jan Härle als Freigeist-Wirt im Jahre 2017: Er hätte Ideen für die gastronomische Belebung des Lustenauer Zentrums. VN-Heimat

Potenzial sieht Härle für das ehemalige “Zwickeria”. Die Räumlichkeiten dort gehören entkernt, damit man etwas Neues gestalten kann.” Er selber könnte sich durchaus vorstellen, als Gastwirt im Zentrum ein Comeback zu feiern. “Doch dazu muss die Gemeinde entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.” Ganz sicher würde er jedoch “kein Null-acht-fünfzehn-Projekt” machen.

In der Gemeinde weiß die zuständige Abteilung noch nichts von Härles Ideen. “Aber selbstverständlich würden wir alle Vorschläge von kompetenten Personen gerne in unsere Überlegungen mit einbeziehen”, sagt Raimund Zirker.