E. Coli-Bakterien in Frastanz: “Situation ist nicht einfach”

Die Situation im Bildungszentrum Hofen ist angespannt. Schuldzusprüche gibt es keine.
Frastanz Die Situation im Bildungszentrum Hofen in Frastanz ist angespannt, das merkt man schon beim Betreten der Aula. Das Gebäude wirkt wie leer gefegt. Am 1. Juni musste Bürgermeister Walter Gohm den Eltern und Erziehungsberechtigten eine Empfehlung nach Hause senden: “Wir haben derzeit Kinder mit schweren Durchfallerkrankungen in der Kinderbetreuung und im Kindergarten Hofen. Um die Infektionswelle zu unterbrechen, bitten wir Sie, Ihr Kind ab sofort bis einschließlich 9. Juni 2023 zu Hause zu betreuen.”

Viele haben diese Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Aus den Kreisen der Eltern ist zu vernehmen, dass man diese Maßnahmen vor allem zum Schutz der Kinder und deren Geschwister, die teilweise noch Säuglinge sind, vorgenommen wurden. Zu groß sei die Angst, die eigenen Kinder auf der Intensivstation zu sehen. “Allein wenn ich daran denke, was die Eltern gerade durchmachen, läuft es mir kalt über den Rücken”, erzählt eine Mutter gegenüber den VN. Die Schuld sieht aber kein Elternteil bei den Betreuerinnen und Betreuern.
Sandra Ebenhoch, Leiterin der Kinder-Servicestelle der Marktgemeinde Frastanz, bestätigt das: “Wir bekommen keine Schuldsprüche von den Eltern. Die Situation ist aber dennoch nicht einfach, unsere Gedanken sind bei den betroffenen Kindern.”

Ebenhoch lässt auch wissen, dass die ersten Symptome bei zwei Kindern aufgetreten sind. Diesen aber die Schuld geben, wäre zu einfach. Aktuell sei noch völlig unklar, woher die Erkrankung stammt und was die Ursache dafür ist. Darauf liegt nun der Fokus. Und darauf, den Betrieb aufrecht zu erhalten.
“Viele Eltern lassen ihre Kinder nun vorübergehend von den Großeltern betreuen oder haben andere Lösungen gefunden. Da das natürlich nicht allen Eltern möglich ist, achten wir ebenfalls verstärkt auf Auffälligkeiten und Symptome bei den Kindern”, lässt Ebenhoch wissen.