Riesige Begeisterung beim Charity-Event für die gelähmte Aurora

Vorarlberg / 03.07.2023 • 17:22 Uhr
Aurora und ihre Unterstützer unmittelbar vor dem Start des Stundenlaufes im Lustenauer Parkstadion. Alle waren mit viel Herz dabei. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Aurora und ihre Unterstützer unmittelbar vor dem Start des Stundenlaufes im Lustenauer Parkstadion. Alle waren mit viel Herz dabei. VN/Paulitsch

Knapp 500 SchülerInnen des BG Lustenau und der Volksschule Rotkreuz liefen und schwammen für Aurora.

Lustenau Es war mehr als nur ein Sportfest, das sich am Montagvormittag im Lustenauer Parkstadion abspielte. Da liefen nicht einfach nur Hunderte Kinder und Jugendliche Runde um Runde oder schwammen im großen Sportbecken Länge um Länge – sie alle taten das für eine Person, für die zehnjährige Aurora Klokoqi.

Die Schülerinnen und Schüler schonten sich nicht. Viele von ihnen brachten es auf mehr als ein Dutzend Runden.
Die Schülerinnen und Schüler schonten sich nicht. Viele von ihnen brachten es auf mehr als ein Dutzend Runden.

Damit das nach einem schweren Autounfall im Rollstuhl sitzende Mädchen vielleicht eines Tages wieder gehen kann. Aurora braucht eine teure und ganz spezielle Bewegungstherapie in Deutschland. Der Erlös aus dem von Eltern und Freunden der Aktiven gesponserten Stundenlaufs bzw. der Schwimmstunde im Parkbad kommt dem Mädchen zugute. Über 40.000 Euro kostet die achtwöchige Therapie.

Auch an Unterstützung von den Rängen fehlte es nicht. LehrerInnen und Eltern feuerten ihre Sprösslinge an. Jede Runde wurde registriert.
Auch an Unterstützung von den Rängen fehlte es nicht. LehrerInnen und Eltern feuerten ihre Sprösslinge an. Jede Runde wurde registriert.

Tränen der Rührung

Aurora genoss die Aktion aus vollen Zügen, während ihre Mutter Zelike Tränen der Rührung nicht unterdrücken konnte. “Wir haben diese Aktion statt unseres traditionellen Sportfestes durchgeführt”, erklärte BG-Direktorin Carmen Timmler.

Im "Parki" pflügten die Gymnasiumsschüler durch das kühle Nass. Einige bewältigten locker mehr als zehn Längen.
Im "Parki" pflügten die Gymnasiumsschüler durch das kühle Nass. Einige bewältigten locker mehr als zehn Längen.

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Federführend beim Event traten die Sportlehrerinnen und Sportlehrer des BG Lustenau in Erscheinung. Karin Sohm hatte die Idee, Martin Staudacher stürzte sich daraufhin in die Organisation, und am Ende waren sie alle dabei, inklusive weitere Fachlehrerinnen sowie Kolleginnen der Volksschule Rotkreuz, Auroras Schule. Von dort beteiligten sich die drei vierten Klassen am Stundenlauf.

Etwas frieren für Aurora. Auch das gehörte am leicht unterkühlten Montagmorgen im Parkbad dazu.
Etwas frieren für Aurora. Auch das gehörte am leicht unterkühlten Montagmorgen im Parkbad dazu.
Sportlehrerin Karin Sohm hatte die Idee für das Event zugunsten von Aurora. Die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen hatte sich sofort.
Sportlehrerin Karin Sohm hatte die Idee für das Event zugunsten von Aurora. Die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen hatte sich sofort.

Bis zu 20 Längen

“Wir machen das gerne. Als wir vom Schicksal Auroras hörten und wussten, dass wir helfen konnten, war das für uns selbstverständlich”, meinte etwa die zwölfjährige Josepha, die sich wie zahlreiche andere Jugendliche trotz kühler Temperaturen im “Parki”-Sportbecken für den guten Zweck abstrampelte.

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Aurora ging mit gutem Beispiel voran und spulte selber, begleitet von einer Klassenfreundin,  einige Runden auf ihrem Rollstuhl herunter.
Aurora ging mit gutem Beispiel voran und spulte selber, begleitet von einer Klassenfreundin, einige Runden auf ihrem Rollstuhl herunter.

Mit dabei waren auch zahlreiche Eltern und Großeltern der sportelnden Kinder. Nicht nur, dass sie Runden und Längen sponserten, sie feuerten ihre Sprösslinge am Laufbahn- bzw. Beckenrand an. “Da schwimmen manche bis zu 20 Längen”, freute sich Karin Sohm, während ihr beim Schwimmlängen-Registrieren keine Sekunde Pause gegönnt war.

Auch ein Getränkesponsor beteiligte sich an der Wohltätigkeitsaktion. Die Kinder konnten nach getaner Tat ihren Durst löschen. <span class="copyright">VN/Hämmerle</span>
Auch ein Getränkesponsor beteiligte sich an der Wohltätigkeitsaktion. Die Kinder konnten nach getaner Tat ihren Durst löschen. VN/Hämmerle

Gehen ist möglich

Auch Aurora, deren Bruder das BG Lustenau besucht, mischte sich aktiv unter das sportliche Geschehen. Mit dem Rollstuhl spulte sie einige Runden auf der Leichtathletik-Laufbahn ab, begleitet vom tosenden Applaus der Anwesenden.

Die DirektorInnen Robin Würtinger (VS Rotkreuz) und Carmen Timmerer flankieren Auroras Mutter Zelike.
Die DirektorInnen Robin Würtinger (VS Rotkreuz) und Carmen Timmerer flankieren Auroras Mutter Zelike.

Auroa ist eine Kämpferin und wird von ihren Eltern tagtäglich motiviert, alles zu tun, um wenigstens teilweise ihre Gehfähigkeit wieder zu erlangen. Aus ärztlicher Sicht ist das nicht ausgeschlossen. Ihre Nerven im Rückenwirbel wurden beim Unfall nicht vollständig durchtrennt. Aurora hat auch wieder ein Gefühl in ihrem Unterleib und in ihren Beinen.