Wie Tausende Schulkinder in Diepoldsau völlig verzückt wurden

Fulminante Flugshow anlässlich 100 Jahre Rheindurchstich Diepoldsau. Viele Vorarlberger Schulkinder waren dabei.
Diepoldsau Die Massenwanderung Richtung Schweizer Grenze an den Rhein begann schon kurz nach acht. Und als um 10.30 Uhr die Schweizer Luftwaffe mit ihrem PC-7 TEAM, bestehend aus neun Flugzeugen, ihre fulminante Flugshow startete, hatten 4000 Schulkinder auf dem Rheindamm auf einer Länge von vier Kilometern von der Brücke Wiesenrain in Lustenau bis weit nach Diepoldsau eine Menschenkette gebildet.

Schüler kamen vorbereitet
Verkehrte Welt. Erst gab die Wolkendecke den Himmel für die Sonne frei, danach spannten sich Hunderte bunte Schirme. Sie verliehen dem Geschehen eine ganz besondere Atmosphäre. Neben Schulkindern aus Diepoldsau, Kriessern/Oberriet und Widnau sorgten Schulklassen aus Altach, Hohenems, Lustenau und Mäder für eine prächtige, farbenfrohe Kulisse. Die Lehrerinnen und Lehrer hatten ihre Kinder gut auf das Ereignis vorbereitet. “Wir haben das Thema Rheindurchstich mit den Schülern umfassend bearbeitet”, berichtete Marion Brändle, Direktorin der Volksschule Markt.

“Es haben hier vor 100 Jahren viele Arbeiter aus dem Ausland, vor allem Italien, gearbeitet. Zehn Jahre schufteten sie, bis der Bau fertig war und die Menschen vor den Überschwemmungen des Rheins keine Angst mehr zu haben brauchten”, gab Amelie, Drittklässlerin aus Diepoldsau, ihr Wissen preis.


Die Sprenglinie
“Die Kinder haben sich am Rheindamm genau auf Länge der damaligen Sprenglinie verteilt. Eineinhalb Jahre dauerte für uns die Vorbereitung auf diesen Tag”, erzählte Richard Dünser, Gemeinderat von Widnau. Kollegin Patricia Tschallener, Vizebürgermeisterin von Hohenems, übernahm dabei die Führung der Organisation, unterstützt von einem Logistik-Team, bestehend aus Schülern der HTL Dornbirn.
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Als faszinierte Zuschauer wohnten auch unter anderem der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger und Oskar Hartmann, Event-Experte der Gemeinde Lustenau, dem Spektakel bei.


Einmaliges Spektakel
Und zum Spektakel wurde es spätestens mit den Anflug der PC-7 TEAM- Fliegerstaffel, die vom österreichischen Territorium ins Schweizer Rheinvorland donnerte. Was die tollkühnen Flieger in der Luft aufführten, ließ manchen den Atem stocken. Loopings, atemberaubende Synchronflüge, faszinierende Formationen – die Piloten packten ihr ganzes Repertoire an Kunststücken aus, während ihnen auf festem Boden begeistert geklatscht wurde. “Wir erhalten pro Jahr zwischen 100 und 120 Gesuche um Show-Auftritte wie diese. Das Verteidigungsministerium entscheidet schließlich, wo wir fliegen. Dass wir heute hier sind, freut uns jedoch besonders”, kommentierte Staffel-Kommandant Daniel Stampfli den atemberaubenden Auftritt seiner Burschen.

Origineller Abschluss der fantastischen Flugshow: Von seinem Cockpit wurde einer der Piloten mit dem Lautsprecher verbunden und verabschiedete die anwesenden Zuschauer, ehe er mit seinen Kollegen wieder zurück zur Basis nach Dübendorf flog.