Darauf sollten Sie beim Baden an Gewässern achten

Vorarlberg / 09.07.2023 • 13:32 Uhr
Darauf sollten Sie beim Baden an Gewässern achten
Landesleiter Daniel Plaichner (35) weiß, dass viele Unglücke beim Baden daher geschehen, weil viele die Kraft des Wassers und des Windes unterschätzen. Wasserrettung Vorarlberg

Daniel Plaichner von der Wasserrettung Vorarlberg erklärt, was die größten Tücken am Bodensee und Flüssen in Vorarlberg sind.

Bregenz Mit den beginnenden Sommerferien und der aktuellen Hitzewelle zieht es derzeit viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ans Wasser. Und dies nicht nur in die Freibäder, sondern auch an die Gewässer und Seen.

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Der Bodensee und der Wind

“Was uns bei unseren Einsätzen immer wieder auffällt ist, dass sich die Leute überschätzen”, erklärt Wasserrettungs-Landesleiter Daniel Plaichner (35). Mit Blick auf den Bodensee bedeutet dies etwa oft, dass Entfernungen unterschätzt werden oder nicht bedacht wird, dass man auch wieder aus eigener Kraft ans Ufer zurückkehren können muss. Wenig hilfreich ist hier der starke Einfluss des Windes auf den Bodensee. “Wenn der Wind aufzieht, bilden sich schnell hohe Wellen”, warnt der 35-Jährige. “Dann ist das Schwimmen eine andere Herausforderung, als bei glatter Oberfläche wär.” Dies gilt auch für Stand-up-Paddler, die bei Wind und Wellen schnell in Probleme geraten können. Und auch Boote können durch den Wind von badenden Passagieren rasch weggetrieben werden.

Darauf sollten Sie beim Baden an Gewässern achten
Die Wasserretter bei einer Übung in einem Wildgewässer: Wassertiefen bis zum Knie sind für viele noch stemmbar. Steigt das Wasser höher, können sich viele nicht mehr selbst in Sicherheit bringen. Dies gilt es bei der Wahl des Badeplatzes zu beachten. Wasserrettung Vorarlberg

Flüsse und ihre Strömung

Bei den Fließgewässern im Land wird oft ein Faktor unterschätzt: Wasserkraft. Vorarlberg nutzt viele seiner größeren Flüsse für die Stromgewinnung, allen voran die Ill. “Gerade zu den Randzeiten braucht es häufiger mehr Strom, und Strom benötigt Wasser”, erinnert Plaichner. Sprich, gerade am Mittag und am Abend kann der Flusspegel überraschend und schnell steigen. Hinzu komme die Gefahr von Platzregenstürzen in Seitenzuflüssen, die Auswirkungen bis zur Mündung haben können. “Der Wasserstand sollte immer im Auge behalten werden und ein schneller Rückzugsweg verfügbar sein”, warnt der Wasserretter. Im Zweifel habe man nur wenige Minuten Zeit; Bei Wasserständen über dem Knie wird es für viele bereits problematisch, sich gegen den Wasserdruck in einem Fluss zu stemmen.

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In allen Gewässern gelten außerdem die allgemeinen Baderegeln: Nicht alkoholisiert ins Wasser gehen oder vor einem Sprung ins Wasser die Wassertiefe prüfen. Oft unterschätzt wird auch die Gefahr von Wasserströmungen für Kinder, betont Plaichner. “Ein Kleinkind kann dem Wasserdruck kaum etwas entgegenhalten”, warnt er. “Fünf Meter kann schon zu weit sein, um ein Kind noch rechtzeitig zu erreichen.” Daher sollte immer eine Aufsichtsperson direkt beim Kind sein und für Badeausflüge Bereiche ohne jede Strömung gewählt werden.

Hitzwarnung, vor allem für Dienstag

Handlungsempfehlungen der Geosphere Austria (frühere ZAMG):

– Meiden Sie direktes Sonnenlicht! Achten Sie darauf, dass Kinder vor der Sonne geschützt sind!

– Meiden Sie verbaute und versiegelte Plätze wo es keinen Schatten gibt.

– Gehen Sie nicht in der heißesten Tageszeit nach draußen!

– Ziehen Sie die Vorhänge zu bzw. schließen Sie die Jalousien. Öffnen Sie die Fenster vorwiegend in der Nacht bzw. in den kühlen Morgenstunden!

– Vermeiden Sie große Anstrengungen bzw. verschieben Sie körperliche Aktivitäten im Freien auf die frühen Morgenstunden oder den Abend!

– Tragen Sie luftige, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung!

– Nehmen Sie eine kühle Dusche! Auch kalte Arm- und Fußbäder wirken entlastend.

– Trinken Sie ausreichend und regelmäßig (mindestens 2 – 3 Liter pro Tag)! Optimal sind Wasser, ungesüßter Tee oder mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.

– Denken Sie an ältere Mitmenschen und Kinder, dass auch diese regelmäßig trinken.

– Bevorzugen Sie leichtes Essen!

– Meiden Sie Alkohol!