Täglich 870 Fahrer in der Radarfalle

In Vorarlberg setzt man vor allem auf mobile Geschwindigkeitskontrollen.
Feldkirch Auf Vorarlbergs Landesstraßen gibt es insgesamt 45 fix installierte Kabinen für die als Blitzer bekannten Geschwindigkeitsmessgeräte. Doch der Fokus liegt längst abseits der fixen Boxen.
Gerade in der Urlaubszeit, wenn die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger öfters abseits der heimischen Straßen unterwegs sind, drängt sich der Vergleich bei der behördlichen Geschwindigkeitsmessung auf. Gerade online kommt dabei immer wieder eine Kritik auf: Im Ausland setzt man gefühlt weit seltener auf mobile Kontrollen als in Vorarlberg.
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„Allgemein ist festzustellen, dass tendenziell der Anteil an mobilen Kontrollen steigt, da sich diese Kontrollen als wirksamer erweisen“, räumt auch der Sprecher der Vorarlberger Bezirkshauptmannschaften, der Feldkircher Bezirkshauptmann Herbert Burtscher, gegenüber den VN ein.
Hunderte Strafen pro Tag
Und dies durchaus mit Erfolg: In 2022 wurden in Vorarlberg insgesamt 320.000 Geschwindigkeitsübertretungen angezeigt. „Heuer ergibt sich aus den Zahlen keine weitere Steigerung und liegt die Zahl der Anzeigen auf dem Niveau des Vorjahres“, erwartet der Feldkircher Bezirkshauptmann keine Steigerung im laufenden Jahr. Dies sind jedoch mehr als noch in den beiden Coronajahren zuvor, erklärt Burtscher. So waren es 2020 und 2021 jeweils 230.000 Übertretungen pro Jahr – immer noch im Schnitt 630 Strafen pro Tag.
Massive Verstöße nehmen nicht zu
Die Zunahme der angezeigten Geschwindigkeitsübertretungen ist jedoch keine allgemeine Tendenz: So ist die Zahl der eklatanten Geschwindigkeitsüberschreitungen, die eine Führerscheinabnahme mit sich brachten, mindestens konstant geblieben bis sogar rückläufig, betont Burtscher. Keine Daten gibt es hingegen zu der Frage, ob vor allem Vorarlberger oder Gäste in die Blitzerfalle tappen. Daten zur Herkunft und zum Alter der angezeigten Personen werden vonseiten der Bezirkshauptmannschaften nicht erfasst. Hinzu kommt, dass das Gros der Geschwindigkeitsüberschreitungen als Anonymverfügung gestraft wird.

Nebenbei ist der Radarkasten als Sammelbegriff nicht ganz korrekt: So setzt die Polizei verschiedene Geräte ein. So stehen Radargeräte für den Einsatz in Kabinen oder in Fahrzeugen zur Verfügung. Auch die Lasergeräte können stationär und mobil verwendet werden. Weiters sind noch Lichtschrankenmessgeräte und in Fahrzeugen eingebaute Videoüberwachungsgeräte im Einsatz. Und neben der Bundespolizei im Auftrag der Bezirkshauptmannschaften kontrollieren auch die Städte und Marktgemeinden auf ihren Straßen die Geschwindigkeit mit Radar- und Lasermessgeräten.