Wie der Schweizer Autobahnlärm auch den Höchster Edgar Gehrer massiv stört

Die niedrigere Lärmschutzwand Richtung Vorarlberg sieht Edgar Gehrer als Grund für die zunehmende Belastung.
Darum geht’s:
- Schweizer Autobahnlärm stört Anwohner in Höchst massiv.
- Lärmschutzmaßnahmen auf österreichischer Seite sind geringer als in der Schweiz.
- Bürgermeister und Verkehrslandesrat wollen Lärmverursachung untersuchen lassen.
Höchst Vor zwei Wochen stand Edgar Gehrer nächtens auf seinem Balkon in der Höchster Römerstraße und war verärgert. “‘Dieser Lärm von der Schweizer Autobahn, er wird immer schlimmer’, sagte ich zu mir.” Und als er den VN-Bericht über die unterschiedlich hohen Lärmschutzwände auf der A 13 mit der deutlich geringeren Ausführung auf österreichischer Seite las, war der 63-Jährige zornig und erfreut zugleich. “Es ist gut, dass dieses Problem endlich aufgezeigt wird.”
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Störender denn je
Auf die Schweizer ist er nicht gut zu sprechen. “Wie kann man nur behaupten, der Lärm würde nach einigen Metern weniger, und das dann als Begründung hernehmen, auf der einen Seite eine hohe Lärmschutzwand zu bauen und auf der anderen Seite eine niedrigere. Ich bin hier 500 Meter Luftlinie von der Autobahn weg. Doch der Lärm ist vor allem in der Nacht störender denn je”, macht Gehrer seinem Ärger Luft.
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Für ihn ist klar: “Der Lärm der Kraftfahrzeuge prallt von der höheren Lärmschutzwand ab und reflektiert dann über die niedrigere Barriere Richtung Österreich. Dieser Lärm löst sich auch nicht nach wenigen Metern einfach auf.”

Hören anders als sehen
Gehrer hat nun seinen persönlichen Lärmschutz aktiviert. “Das heißt, ich schließe in der Nacht mein Schlafzimmerfenster. Sonst halte ich das nicht mehr aus. Vor wenigen Jahren noch musste ich das nicht tun.” Trügerisch ist die optische Idylle rund um sein Eigenheim geworden. Zu sehen ist die Autobahn nämlich nicht. Den optischen Blickfang bilden mehrere Bäume, die sein Grundstück umgeben. Doch Sehen ist das eine, Hören das andere. Der Lärm von der Autobahn dominiert auch am helllichten Tag die Geräuschkulisse.

Gehrer nicht alleine
Alleine ist Edgar Gehrer mit seinen Klagen über den subjektiv wahrgenommenen Anstieg der Lärmbelästigung von der Schweizer Autobahn nicht. Der Höchster Bürgermeister Stefan Übelhör (43, Grüne) bestätigt: “Ich registriere vermehrt Klagen von Bürgern meiner Gemeinde darüber, dass der Lärm von der Schweizer Autobahn zugenommen hat, und dies mit den ungleich hohen Schutzwänden zu tun haben könnte.”

Bei der bald stattfindenden nächsten Rheintalkonferenz der Gemeinden Höchst, Fußach und Gaißau wird der Autobahnlärm ein wichtiges Thema sein, bestätigt Übelhör. Der Höchster Gemeindechef fordert eine objektive Untersuchung über die Lärmverursachung.
Mit den Schweizer Nachbarkommunen Rheineck und St. Margrethen bald persönlich in Kontakt treten will der Vorarlberger Verkehrslandesrat Marco Tittler (46, ÖVP). Einen Beschwerdebrief an die dortigen Gemeindepräsidenten Urs Müller und Reto Friedauer sowie an die zuständige Regierungsrätin des Kantons St. Gallen, Susanne Hartmann, hat er bereits geschrieben.