Vandalismus an Tostner Kapelle: Hannes Mottl zeigt Zivilcourage und übermalt Graffiti

Graffiti an Tostner Kapelle: Hannes Mottl übermalt Graffiti und appelliert an den Respekt.
Darum geht’s:
- Kapelle in Tosters wurde von Unbekannten mit Graffiti beschmiert.
- Hannes Mottl übermalte die Schmiererei.
- Appell an die Verursacher, anderen keinen Schaden zuzufügen.
Feldkirch Hannes Mottl traute vor wenigen Tagen seinen Augen nicht: Die Kapelle in Tosters gegenüber dem Haus seiner Tochter wurde mit Graffiti beschmiert. „Don’t Trust Plugs“ ist mit grauer Farbe auf die Vorderseite der kleinen Kapelle gesprüht. Der 56-Jährige besucht die Kapelle oft, um Kerzen für seine verstorbenen Brüder anzuzünden.

„Ich war echt schockiert, als ich das gesehen habe. Warum macht man das? Warum gibt es Leute, die keinen Respekt haben? Warum schreibt man Parolen, die nicht mal einen Sinn ergeben, auf eine kleine Kapelle“, versteht der gebürtige Lustenauer, der in Feldkirch oft seine Enkelkinder besucht, die Welt nicht mehr. Dabei dachte er auch an die Dame, die sich liebevoll um die Kapelle kümmert. „Sie bringt regelmäßig Blumen und kümmert sich um die Kerzen in der Kapelle“, zeigt er sich bestürzt.
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Aus einer Mischung aus Verantwortungsgefühl und Aktivismus griff Mottl selbst zum Pinsel und übermalte die Schmiererei. „Ich hoffe, ich bekomme keinen Ärger, aber es war mir ein großes Bedürfnis“, sagt Mottl und richtet einen Appell an die Verursacher: „Es ist nie okay, andere zu verletzen, um auf sich aufmerksam zu machen.“ Als Hausverwalter kämpfe er regelmäßig gegen derartige Beschriftungen. Nach seinem Urlaub will er die Wand der Kapelle – nach Absprache mit dem Eigentümer – noch einmal professioneller malen. Seinen Frust tat er auch auf sozialen Medien kund, wo er auf breite Zustimmung stieß. „Vielleicht lernen die Verursacher dazu.“

