43 Meter in weniger als sechs Monaten: Hörbranzer Problemhang kommt nicht zur Ruhe

Die positive Nachricht sei, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen, sagt der Bürgermeister.
Hörbranz Konkrete Prognosen, wie es mit der Rutschung in Hörbranz weitergeht, traut sich derzeit niemand zu. „Der Hang ist nicht wirklich einschätzbar“, sagt Bürgermeister Andreas Kresser. „Es ist nach wie vor eine Bewegung da. Sie ist zwar weniger geworden, aber das ist immer mit Vorsicht zu genießen. Wir müssen quasi den nächsten Starkregen abwarten, um Genaueres sagen zu können. Aber auch in Trockenphasen kommt er einfach nicht zum Stillstand.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Ende Oktober ist es sechs Monate her, dass der Hang in Hochreute in Bewegung geraten ist. Seither hat er am berüchtigten Messpunkt vier 43 Meter zurückgelegt. Die letzten Starkregenereignisse seien abermals mit massiven Bewegungen verbunden gewesen, wobei sich der Hang deutlich weniger bewegt habe als im Juli/August, wo er an einem Wochenende 13 Meter gewandert ist und damit so viel wie in den drei Monaten davor. Zuletzt wurden an Punkt vier 72 Zentimeter innerhalb von acht Tagen (5. bis 13. Oktober) gemessen. „Da war es recht trocken“, ergänzt der Bürgermeister.


Die positive Nachricht ist laut Kresser, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen. Um die darunterliegenden Häuser zu schützen, wurden ein Schutzdamm gebaut und eine Kuppe angetragen. Über Entwässerungsgräben wird versucht, möglichst viel Wasser aus dem Hang abzuleiten. „Man schaut außerdem, dass man Ritzen und Rillen repariert, damit nicht so viel Wasser in den Untergrund reingeht“, führt der Gemeindechef aus. Unlängst wurden Probebohrungen gemacht, um herauszufinden, wo sich Wasser befindet und ob daraus Maßnahmen abgeleitet werden müssen.


Drei Häuser sind bereits für immer verloren. Ob ein viertes Haus gerettet werden kann, ist noch unklar. Das Haus ist zwei Häuserlängen weiter Richtung Bach gewandert und befindet sich in einer massiven Schieflage. „Dafür, dass es schon sehr viel mitgemacht hat, steht es noch sehr gut da“, merkt Andreas Kresser an.
