Vorarlberger Familiennamen: Das steckt hinter dem Namen Schneider

Das ist die Geschichte hinter den häufigsten Nachnamen Vorarlbergs – Teil 2.
Der Name Schneider ist im Mhd. als snīdaere belegt. Die Varianten Schnider, Schnieders und Schnyder weisen noch das mhd. „ī“ (langes „i“) auf, wie es in unserer alemannischen Mundart erhalten geblieben ist. Etliche urkundliche (unten angeführte) Belege zeigen noch den alten mhd. Stammvokal „ī“.
Schneider war ursprünglich ein Berufsname für den Tuchhändler (Tuchschneider) und den Handwerker, der aus Stoffen Kleidung nach Maß anfertigte. Die Tuch- oder Gewandschneider (Schröder) wurden reich, ganz im Gegensatz zu den Schneidern. Das Ansehen der Schneider war gering, weil dieser Beruf meistens von Leuten ausgeübt wurde, die für schwere Arbeiten aufgrund der körperlichen Konstitution nicht geeignet waren.
Schneider zählt im deutschen Sprachraum zu den häufigsten Namen. Der Name ist in 53 Vorarlberger Gemeinden ausgewiesen, mit Abstand am häufigsten in Höchst (über 300 Namensvertreter). Schneider ist mit rund 1840 Namensvertretern der zweihäufigste Name in Vorarlberg.

1365 Wälti Snider, Bludentz
1400 clas schnider in der rüti (Hohenems)
1418 haintz schneider am Sattelberg (Klaus)
1425 Uli Schnider zu Schwartzach
1443 Uoli Schnider, Ems
1457 Hainrich Schneider zue Ludesch
1458 Cristan Schnider us dem stubenbach
1466 Christian Schnider am Tannberg
1479 Ulrych Schnyder aus Brannd
1486 Ulrich Schneider vom Sattelberg
Aus “Etymologisches Lexikon der Vorarlberger Familiennamen” von Hubert Allgäuer