Schnee – Große Lawinengefahr und Hangrutsch bei Conrad Sohm

Vorarlberg / 02.12.2023 • 09:50 Uhr

bregenz Ergiebiger Schneefall hat in Vorarlberg und Tirol am Samstag für große Lawinengefahr der Stufe 4 in den Bergen und für umfangreiche Verkehrsbehinderungen auch in den Tälern gesorgt. In einem Nachtlokal in Dornbirn saßen nach einem Erdrutsch 91 Personen fest, Gefahr für sie bestand nach Angaben der Stadt aber keine. In Tirol gab es nicht nur auf der Straße Probleme, sondern auch im Bahnverkehr. Zudem fiel mancherorts der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen stürzten.

Über Nacht fielen im Gebirge vielerorts 50 Zentimeter Neuschnee oder mehr, weshalb aufgrund der Verhältnisse die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde. Diese bezog sich auf Lagen oberhalb der Waldgrenze bzw. 2.000 Meter Seehöhe. Spontane Lawinenauslösungen waren jederzeit möglich und und konnten exponierte Bereiche gefährden. Als problematisch wurde von den Lawinenwarndiensten der Bundesländer die oft nur schwache Bindung zwischen Neu- und Altschnee beschrieben. Wintersportler wurden zu äußerster Vorsicht aufgerufen.

Aufgrund des starken Schneefalls ereignete sich in Dornbirn-Gütle gegen 4.00 Uhr ein Erdrutsch, der Teile der Ebniterstraße sowie den Parkplatz des Nachtklubs “Conrad Sohm” verlegte. Damit war ein Verlassen des Areals für die 91 Lokalgäste vorerst nicht möglich. Den Personen gehe es gut, es bestehe keine Gefahr, hieß es vonseiten der Stadt Dornbirn am frühen Samstagvormittag. Sobald eine sichere Passage über den Parkplatz möglich sei, werde man mit der Evakuierung des Gebäudes beginnen, die Arbeiten liefen auf Hochtouren. Update: Am Samstagvormittag konnten alle 91 Personen aus dem Conrad Sohm evakuiert werden – es gibt keine Verletzten.

In Tirol musste die Brennerautobahn (A22) aufgrund hängen gebliebener Fahrzeuge abschnittweise gesperrt werden, am Samstagvormittag war sie aber wieder befahrbar. Wegen eines Stromausfalls war auch der Roppener Tunnel auf der Inntalautobahn (A12) nicht passierbar. Aber nicht nur der Tunnel war ohne Strom, sondern auch Haushalte in 19 Gemeinden. Laut ORF Radio Tirol war auch Sölden im Ötztal betroffen.

Im Schienenverkehr gab es nach Angaben der ÖBB Unterbrechungen zwischen Imst und Schönwies im Bezirk Landeck sowie zwischen Innsbruck und Scharnitz. Gesperrt war auch die Bahnlinie zwischen St. Margrethen im Schweizer Kanton St. Gallen und der deutschen Grenzstadt Lindau (Bayern), die durch Vorarlberg führt. Der Grund dafür war eine Oberleitungsstörung in Lindau.