Engel, Pinguine und der Duft von Weihnachten

In der Back- und Bastelstube im Pfarrpark in Dornbirn ist das Christkind zum Greifen nah.
Dornbirn „Wer mag meinen Engel anschauen?“, ruft Valentina (4) fröhlich in die Runde. „Mit noch mal Haaren, und da habe ich ein rotes Kleid und blaue Füße gemacht“, erklärt das Mädchen aus Wolfurt ihrer Mama und ihrer Nachbarin daraufhin.

Es ist Donnerstagnachmittag. Die Back- und Bastelstube im Pfarrpark in Dornbirn hat vor einer knappen halben Stunde die Pforten geöffnet. Auf 125 Quadratmetern können Kinder hier während des Christkindlmarktes täglich von 14 bis 18 Uhr ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Valentina hat sich gemeinsam mit Lina und Laura für den Engelstisch entschieden. Zwei junge Mitarbeiterinnen geben den Mädchen Tipps und helfen ihnen, wenn nötig, weiter. Aurora und Lena (beide 6) haben am Tisch nebenan soeben aus einer Klorolle einen Pinguin gezaubert. Jetzt geht es rüber in die Backstube. Wie bestellt läuft im Hintergrund gerade das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski. „In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei, zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei.“

Heimelig
Von dem ungemütlichen Wetter, das draußen herrscht, ist drinnen nichts zu spüren. Die getäferten Stuben vermitteln eine heimelige Skihütten-Atmosphäre. Die Sprossenfenster sind mit Weihnachtschmuck und Tannenzweigen verziert. In der Ecke steht ein Christbaum, daneben ein Lesesessel und ein Sofa. Hier können es sich die Erwachsenen gemütlich machen, während die Kleinen am Backen oder Basteln sind.

Doris Mangeng (62) und zwei weitere Helfer haben in der Backstube bereits alles vorbereitet. Für jeden der Nachwuchs-Meisterbäcker ist ein kleines Holzbrett mit einem Batzen Teig und einem kleinen Teigroller reserviert. Noch schnell die Hände waschen, dann kann es losgehen. „Wie lange muss man den Teig kneten?“, will eines der Mädchen wissen. „Bis er ein bisschen weich ist, dann kannst du anfangen, ihn auszurollen. Du kannst auch ein bisschen Mehl aufs Brett tun“, erwidert Doris Mangeng. Die 62-jährige Dornbirnerin arbeitet das zweite Jahr in der Weihnachtsbackstube im Pfarrpark. „Es ist ein schöner Pensionsjob“, merkt sie an. Dass heute nur Mädchen in der Back- und Bastelstube sind, sei ein Zufall. „Es sind sonst auch ganz viele Buben da und auch viele Kinder, bei denen man zuhause nicht mehr bäckt. Die kennen das gar nicht mehr. Den Mamas ist es lieber, wenn sie hier die Sauerei machen“, erzählt sie und lacht.

„So viel Mehl?“, fragt die sechsjährige Lena aus Wolfurt sicherheitshalber nach. Doris Mangeng nickt. Damit auch jeder die Kekse bekommt, die er gemacht hat, wird auf dem Backpapier der Name notiert. Dann heißt es: Ab damit in den Ofen! Spätestens jetzt kann man Weihnachten auch riechen …
