Dieser Parkplatz spielt einige Stückchen

Eineinhalb Jahre wurde daran gebaut, am Donnerstagnachmittag wird der Parkplatz bei Dornbirn-Nord freigegeben.
Dornbirn Es sei doch nur ein Parkplatz mit einem Klo, hört Klaus Oberhauser, Projektleiter beim ASFiNAG-Baumanagement, immer wieder. Warum ist der fast eineinhalb Jahre gesperrt? Stimmt. Es ist ein Parkplatz mit einem Klo. „Aber es steckt auch sehr viel dahinter. Allein, was da alles unter der Erde ist“, merkt der 44-Jährige an. Der Parkplatz bei Dornbirn-Nord in Fahrtrichtung Deutschland war seit fast eineinhalb Jahren eine Baustelle. Doch der Countdown läuft. Am Donnerstagnachmittag (21. Dezember) wird er wieder für den Verkehr freigegeben. „Uns war es ein großes Anliegen, dass der Parkplatz noch vor den Weihnachtsfeiertagen geöffnet wird und über Weihnachten ausreichend Lkw-Stellplätze zur Verfügung stehen“, sagt Oberhauser.


50 Zentimeter
Mit den Arbeiten wurde im September 2022 begonnen. Die lange Bauzeit ist vor allem der Vorlastschüttung geschuldet. Der Untergrund bei Dornbirn-Nord ist bekanntlich sehr instabil. Der Boden gibt immer wieder nach. Mit der Vorlastschüttung sollen diese Setzungen vorweggenommen werden. „Die Schüttungen wurde in Lagen aufgebracht. Damit sich der Boden nicht zu schnell setzt, konnten wir nicht alles auf einmal aufbringen, sonst hätte die Gefahr bestanden, dass es bei der Autobahn oder beim Hochwasserschutzdamm Schäden gibt“, erläutert der Projektleiter. Nach einem knappen halben Jahr, nachdem sich die Setzungen gelegt und sich der Boden an manchen Stellen bis zu 50 Zentimeter gesetzt hatte, konnten die knapp 22.000 Kubikmeter Material abgetragen und auf die gegenüberliegende Seite transportiert werden. Die tatsächlichen Bauarbeiten laufen seit August.


WLAN bis Dusche
Die alte Anlage stammte aus dem Jahr 1971. Neben ein paar wenigen Parkplätzen gab es einen grauen Klotz, in dem das WC untergebracht war. Dagegen nimmt sich der neue Parkplatz, der jetzt offiziell Dornbirn Ost heißt, wie ein Schmuckstück aus.


Es gibt 25 Lkw-Parkplätze, sechs Pkw-Parkplätze, vier Sitzplatzgarnituren, ein Trinkwasserbrunnen, zwei Notrufsäulen, vier Kameras, WLAN, ein Behinderten-WC mit EuroKey-Zugang, zwei Damen-WCs, ein Herren-WC, ein Pissoir und eine Dusche mit Münzzähler. „In der Dusche hat man eine Viertelstunde Warmwasser und eine Viertelstunde Zeit, sich anzuziehen, dann geht die Tür wieder auf“, erklärt der ASFiNAG-Projektleiter bei einem Rundgang. Ebenfalls neu gebaut wurde der Wildschutzzaun und eine Gewässerschutzanlage, die das Straßenabwasser des Parkplatzes und eines Teils der freien Strecke filtert, bevor es in die Dornbirner Ach geleitet wird.


4,1 Millionen Euro
In das Projekt hat die ASFiNAG knapp 4,1 Millionen Euro investiert. Ganz fertig ist es noch nicht. Aufgrund von Lieferverzögerungen bei einigen Elektrokomponenten können die Dusche und das Behinderten-WC laut Oberhauser voraussichtlich erst Mitte Jänner finalisiert werden. Im Frühling rücken dann die Gärtner an. „Es werden noch mehrere Bäume gepflanzt, das Dach wird begrünt, es werden Amphibientümpel, Steinhaufen für Eidechsen und Totholzhaufen angelegt“, führt der Projektleiter aus.

In einem Jahr soll schließlich auch der Parkplatz Dornbirn West auf der gegenüberliegenden Seite in neuem Glanz erstrahlen. Dort, wo derzeit noch die Vorlastschüttung liegt, entstehen um rund fünf Millionen Euro unter anderem 23 Lkw-Parkplätze, sechs Pkw-Parkplätze und ein identes Sanitärgebäude.

