Wie Michael König von Palästina bis Burkina Faso Weltfrieden erlebt

Vorarlberg / 03.01.2024 • 10:00 Uhr
Für Michael König geht es nach dem Weihnachtsurlaub in Lustenau wieder zurück nach Burkina Faso in Afrika. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Für Michael König geht es nach dem Weihnachtsurlaub in Lustenau wieder zurück nach Burkina Faso in Afrika. VN/Paulitsch

Der 47-jährige Lustenauer weilte als Leiter für Entwicklungsprojekte schon an vielen Flecken dieser Welt.

Darum geht’s:

  • Michael König ist Leiter des Koordinationsbüros für Entwicklungszusammenarbeit der österreichischen Botschaft in Burkina Faso.
  • In Burkina Faso kümmert sich König um Projekte in den Bereichen Wasserwirtschaft und berufliche Bildung.
  • König hat positive Erfahrungen mit Friedfertigkeit und Gastfreundschaft in verschiedenen Ländern gemacht.

Lustenau Michael König war noch schnell beim Zahnarzt. Dort, wo er sich in zwei Tagen wieder befindet, müsste er wohl mit höheren Risiken leben, würde ihm jemand auf den Zahn fühlen. König wird bald wieder in Burkina Faso sein, jenem westafrikanischen Binnenland, das in den letzten zwei Jahren zwei Militärputsche erlebte, wo die Menschen bettelarm sind, dafür das Klima reich an Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke.

König ist dort „Leiter des Koordinationsbüros für Entwicklungszusammenarbeit der österreichischen Botschaft Dakar in Ougadougou”. Konkret kümmert er sich um die Umsetzung von Projekten in den Bereichen Wasserwirtschaft und beruflicher Bildung, verwaltet ein Budget von sechs bis acht Millionen Euro.

In Burkina Faso baut Michael König wie überall anders auch auf das Wissen und die Erfahrung der Einheimischen.  <span class="copyright">König</span>
In Burkina Faso baut Michael König wie überall anders auch auf das Wissen und die Erfahrung der Einheimischen. König

Bildung bringt’s

„Als ich zum ersten Mal projektbezogen in Burkina Faso weilte, wollte ich nie mehr dahin. Den zweiten Aufenthalt empfand ich dann schon erträglicher. Als ich dann sechs Jahre in Vorarlberg war, kam mir beim Joggen plötzlich die Eingebung: Ich muss wieder nach Burkina Faso.” Und genau das tat König nach positiver Rücksprache mit seiner Gattin auch. In der Hauptstadt Ougadougou leitet er ein Büro mit sieben Mitarbeitern, widmet sich mit viel Leidenschaft seinen Projekten und sieht sich in seiner vielfach erlangten Erkenntnis wieder einmal bestätigt: „Bildung ist das, was Menschen weiterbringt.”

Im Kosovo verbrachte König fünf unvergessliche Jahre. Von Land und Leuten zeigte sich der Lustenauer begeistert.
Im Kosovo verbrachte König fünf unvergessliche Jahre. Von Land und Leuten zeigte sich der Lustenauer begeistert.

Die große, weite Welt

Es war der Zivildienst, der bei Michael König Lust auf die große, weite Welt auslöste. Diesen absolvierte der Absolvent des Lehramtsstudiums für Englisch und Geschichte 2006 bei Care-Austria, kam dabei mit internationalen Organisationen in Kontakt. Schon ein Jahr später befand er sich in Gaza und an der West Bank. Seine Aufgabe: Die dort laufenden Care-Projekte medial entsprechend ins rechte Licht zu rücken. Nach kürzeren Aufenthalten zurück in Österreich und später in Frankreich, folgte sein längster Auslandseinsatz. „Für mich waren das unvergessliche fünf Jahre, in denen ich hauptsächlich Berufsbildungsprogramme begleitete.”

Begegnungen mit Menschen, so wie hier in Marokko, zählen zu den Höhepunkten Königs. Viel Zeit muss er aber auch im Büro verbringen. <span class="copyright">König</span>
Begegnungen mit Menschen, so wie hier in Marokko, zählen zu den Höhepunkten Königs. Viel Zeit muss er aber auch im Büro verbringen. König

Es folgten Kurzaufenthalte in Marokko, ehe nach fünf Jahren Dienst in Vorarlberg für Michael König das Abenteuer Burkina Faso begann.

Menschen kontra Politik

Seine zahlreichen Begegnungen mit vielen Menschen verschiedenster Länder hat der Lustenauer zum Teil als diametralen Gegensatz zur Politik der Auseinandersetzung erlebt. „Als ich in Gaza und auf der West Bank war, gab es für mich unvergessene Erlebnisse von Friedfertigkeit zwischen Palästinensern und Israelis. Die wollten nur eines: keinen Konflikt.” Überwältigt war er auch von den Menschen im Kosovo. „Gastfreundschaft und Herzlichkeit begegneten mir auch im Kosovo. Das ist eine Region mit großartigen kulturellen Schätzen und einem beachtlichen Lebensstandard in einem großteils friedliche Umfeld.”

Nicht anders sei es in Burkina Faso. Wie lange er dort noch bleibt, lässt König offen. „Mein Vertrag läuft bis 2025. Mal sehen.”