Das steckt hinter der Hausdurchsuchung in Meiningen

Mehrere Festnahmen in drei Regionen. 180 Beamte waren am Dienstagmorgen im Einsatz.
Darum geht’s:
- Großangelegte Polizeiaktion mit 13 Hausdurchsuchungen in Vorarlberg, der Schweiz und der Steiermark
- Mehrere Personen wurden festgenommen, mit überwiegend österreichischer Staatsbürgerschaft, basierend auf europäischen Haftbefehlen. Darunter auch “Rocker”
- Verdacht auf Handel mit Kokain und Cannabis
Bregenz, Meiningen Der frühe Vogel fängt den Wurm. Nach diesem Motto schreitet auch die Polizei bevorzugt an die Türen ihrer Klienten. In einer großangelegten, grenzüberschreitenden Polizeiaktion wurden am Dienstagmorgen in Vorarlberg, der Schweiz und der Steiermark 13 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei nahmen die Behörden zwölf Personen fest, basierend auf europäischen Haftbefehlen der Staatsanwaltschaften Feldkirch und Leoben.
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So auch in Meiningen, wo die Nachbarn aus dem Schlaf gerissen wurden, als um 6.15 Uhr maskierte Beamte bei dem Einfamilienhaus unweit des Ehbaches klingelten. Auch nach mehr als drei Stunden, um 9.30 Uhr war der Einsatz immer noch im Gang.
Diese Aktion, an der über 180 Polizeikräfte beteiligt waren, ist das Ergebnis jahrelanger Ermittlungen des Landeskriminalamtes Vorarlberg und des Bundeskriminalamtes Wien. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, hob die hervorragende Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden hervor: „Durch diese Zusammenarbeit ist unseren Kriminalistinnen und Kriminalisten neuerlich ein bedeutender Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen.“
100 Kilo Kokain und 500 Kilo Cannabis
Unter den Festgenommenen, elf Österreicher und ein Kroate im Alter zwischen 26 und 66 Jahren, besteht der dringende Verdacht des Handels mit rund 100 Kilogramm Kokain und etwa einer halben Tonne Cannabis. Das Kokain wurde überwiegend aus den Niederlanden und Belgien bezogen, das Cannabis teilweise aus Spanien importiert oder in der Schweiz und Österreich angebaut.
“Rocker” unter Tatverdächtigen
Zwei Festgenommene gelten als führende Mitglieder “einer in Vorarlberg ansässigen Rockergruppierung”, so die Polizei. Die Ermittler kamen den Verdächtigen durch die Auswertung von Krypto-Messengerdiensten auf die Spur. Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes, betonte die Bedeutung der internationalen und nationalen sicherheitsbehördlichen Zusammenarbeit.

Zu der Frage, in welchen Ortschaften die Hausdurchsuchungen stattfanden, schweigt sich die Polizei aus. So verweist auch die Kantonspolizei St. Gallen auf die österreichischen Kollegen, denen man Amtshilfe leistete.
Bei den Durchsuchungen wurden Drogen, Waffen, Munition, Bargeld, hochwertige Fahrzeuge sowie Datenträger sichergestellt. Die acht in Vorarlberg Festgenommenen wurden in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert, für die drei im Kanton St. Gallen Festgenommenen wurden Auslieferungsersuchen gestellt.