Kindern in Not eine Zukunft geben

NÜZIDERS In unserem Land engagieren sich viele Menschen, um Hilfsbedürftigen beizustehen. Einer von ihnen ist Martin Frohner aus Nüziders. Der 61-Jährige arbeitet mit der Veranstaltungsreihe Kultur.LEBEN zusammen und trägt somit dazu bei, Waisen- und Straßenkindern in Äthiopien eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben.

Wie viele andere Kinder träumte Martin Frohner einst davon, Lokführer oder Formel 1-Fahrer oder Ski-Rennläufer zu werden. Er hat sich schlussendlich für keinen dieser Berufe entschieden, sondern nach dem Gymnasium eine Stelle bei der Gemeinde Nüziders angenommen. Dort ist er für Steuern, Öffentlichkeits- und Flüchtlingsarbeit sowie Kultur zuständig. Ehrenamtlich ist Frohner für kult pur nüziders tätig. Der Verein wurde 1985 mit dem Ziel gegründet, in Nüziders anspruchsvolle Kultur zu ermöglichen. Allein Frohner, der seit 1990 dabei ist und von 2001 bis 2013 Obmann war, hat mit dem kult-pur-Team über 500 Veranstaltungen in Nüziders organisiert. Unter anderem traten Alfred Dorfer, Roland Düringer, Josef Hader, Gabi Fleisch, HMBC (Holstuonarmusigbigbandclub) und das Duo Fleisch & Fleisch auf.

2001 hat die Initiatorin der Veranstaltungsreihe Kultur.LEBEN, Maria Müller, die Gemeinde Nüziders sowie die Stadt Bludenz um Unterstützung gebeten. „Das Team von kult pur war von Anfang an mit im Boot“, erinnert sich Frohner. Durch diese Zusammenarbeit gingen in den vergangenen 22 Jahren 150 Benefizveranstaltungen zusätzlich in Nüziders über die Bühne.

Alle von Kultur.LEBEN engagierte Künstler verzichten auf ihre Gage. Eintrittsgelder und Spenden kommen dem Caritas-Projekt für Waisen- und Straßenkinder in Äthiopien, „Hannas Orphan’s Home“ zugute. Die von Hanna Teshome geführten Heime in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba sind Zuhause von rund 200 Kindern. „Die Kinder erhalten die Möglichkeit kindgerecht aufzuwachsen, trotz Armut und prekären familiären Rahmenbedingungen“, weiß Martin Frohner, denn er hat 2009 mit dem damaligen Caritas-Direktor Peter Klinger ein Kinderheim besucht und Hanna Teshome kennengelernt. „Bei Hanna finden die Kinder Unterkunft und Ausbildung. Viele sind nun erwachsen, haben einen Beruf und eine eigene Familie“, führt Frohner weiter aus. Einige ehemalige Heimkinder seien mittlerweile selbst bei Hanna Teshome als ErzieherInnen und Lehrpersonen tätig.

Was diese Frau leistet, hat Frohner tief beeindruckt: „Das gibt mir Kraft, bei Kultur.LEBEN mitzuarbeiten“. Über Kultur.LEBEN wurden für „Hannas Orphan‘s Home“ bislang insgesamt 440.000 Euro erzielt.

Treffen mit Hanna Teshome
Hanna Teshome kommt nun nach Vorarlberg. Am 6. Februar findet im Wirkraum der Caritas in Dornbirn unter dem Titel „Nimm ein Kind an die Hand“ ein Meet and Greet (Treffen und Begrüßung) mit der Äthiopierin statt. „Hanna nimmt seit 30 Jahren Waisen- und Straßenkinder an die Hand“, betont Frohner und mahnt: „Wir dürfen nicht wegsehen und die katastrophalen Umstände dieser Kinder ignorieren. Um ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen zu ermöglichen, braucht es vor allem unsere Solidarität.“ Hanna Teshome zitierend fügt er noch hinzu: „Wir müssen an die Fähigkeiten und an das Potenzial dieser Kinder glauben. Das macht sie stark und fähig, ihr Leben später selbst zu meistern.“

Martin Frohners Engagement beschränkt sich nicht nur auf kult pur und Kultur.LEBEN. Er ist auch noch ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat der Pfarre Nüziders tätig. Sportlich ist er außerdem: Rennrad fahren, Wandern, Bergsteigen und Skitouren zählen zu seinen Freizeitaktivitäten. An oberster Stelle steht jedoch seine Familie.