Warum Verkehrssofortmaßnahmen in Lustenau ihrem Namen nicht gerecht werden

Vorarlberg / 30.01.2024 • 16:45 Uhr
Karina Lechtaler vor ihrem Haus an der L 203. Die Anrainerin muss mit Lkw-Kolonnen und Autorennen leben. <span class="copyright"> VN/Paulitsch</span>
Karina Lechtaler vor ihrem Haus an der L 203. Die Anrainerin muss mit Lkw-Kolonnen und Autorennen leben. VN/Paulitsch

Seit über einem Jahr versprochen, passiert ist bisher wenig. Bürgermeister Fischer will bald Fakten präsentieren.

Darum geht’s:

  • Die Bürgerinitiativen pro und kontra S 18 fordern Verkehrssofortmaßnahmen in Lustenau.
  • Eine Arbeitsgruppe im Land wurde gebildet, aber die Bürgerinitiative wurde nicht eingebunden.
  • Anrainer der L 203 fordern Radarboxen, Tempo 40 km/h und sichere Übergänge.

Lustenau Vor fast genau einem Jahr traten die Sprecher der Bürgerinitiativen pro S 18 bzw. kontra S 18, Karina Lechtaler (55) und Eugen Schneider (69), mit einem gemeinsamen Anliegen in Aktion. Bei der stark frequentierten Engelkreuzung in Lustenau forderten sie Sofortmaßnahmen gegen den überbordenden Verkehr durchs Dorf und auf der L 203, verliehen dieser Forderung durch Transparente und Reden Nachdruck. Die Bilanz nach einem Jahr fällt für beide heute ernüchternd aus.

Wer ist für was zuständig?

“Ich wüsste nicht, was da groß passiert ist. Gemeinde und Land scheinen nicht einmal die Zuständigkeiten geklärt zu haben. Beim Land gibt es zwar eine Arbeitsgruppe, aber da durften wir von der Bürgerinitiative nicht dabei sein. Lustenau muss selbst aktiv werden.” So kommentiert Egon Schneider, Sprecher der Gruppe “Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal” die Situation. Man habe von der Arbeitsgruppe im Land trotz Anfrage keine Antworten erhalten.

Vom Büro von Verkehrslandesrat Marco Tittler (47) hieß es dazu auf Anfrage von vn.at.: “Ein Maßnahmenpaket zur Reduktion der vom Verkehr ausgehenden Belastungen für die Landesstraßen im Bereich des Ortsgebietes von Lustenau wurden von einer Task-Force erarbeitet. Diese Maßnahmenvorschläge befinden sich nun in Abstimmung mit der Marktgemeinde Lustenau.”

<p class="caption">Eugen Schneider und Karina Lechtaler, die Vertreter der beiden Bürgerinitiativen, haben eines gemeinsam: Den Verkehr im Dorf wollen beide nicht. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">VN/Stiplovsek</span></p>

Eugen Schneider und Karina Lechtaler, die Vertreter der beiden Bürgerinitiativen, haben eines gemeinsam: Den Verkehr im Dorf wollen beide nicht.  VN/Stiplovsek

Ernüchterung

Ernüchtert zeigt sich auch Karina Lechtaler, Sprecherin der Anrainerinnen und Anrainer an der L 203. “Als einzige Maßnahme wurde im September eine Radarbox auf Höhe unseres Hauses platziert. Das hat Wirkung gezeigt. Doch nach wenigen Wochen war diese Radarbox wieder weg. Und auch das hat man gleich einmal gemerkt.” Lechtaler berichtet von mehreren Autorennen auf der Hauptstraße. “Im Winter ist es ein bisschen besser. Doch bereits jetzt wird es wieder schlimmer.”

Was sich Lechtaler, Schneider und viele andere Lustenauer als Maßnahmen auf der L 203 wünschen würden: fixe Radarboxen, Tempolimit 40 km/h, einen sicheren Übergang für Radfahrer und Fußgänger, regelmäßige Überwachung des Verkehrs.

<p class="caption">Hat einen Fragenkatalog an Bürgermeister Fischer geschickt: Martin Fitz von der FPÖ. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">VOL</span></p>

Hat einen Fragenkatalog an Bürgermeister Fischer geschickt: Martin Fitz von der FPÖ.  VOL

Fischer kündigt Maßnahmen an

Eine Anfrage mit einer Reihe konkreter Fragen zu den versprochenen Sofortmaßnahmen hat die FPÖ Lustenau an Bürgermeister Kurt Fischer (60) gestellt. Darin enthalten ist auch die Bitte um Informationen bezüglich der neuen Transitbrücke Au/Lustenau. Diesbezüglich gibt es einen einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung, die neue Brücke nicht am jetzigen Standort zu errichten. “Leider ist bisher nichts passiert”, kritisiert FPÖ-Ortsparteiobmann Martin Fitz.

Kündigt die baldige Präsentation eines umfassenden Gesamtpaketes mit Sofortmaßnahmen gegen den Verkehr an: Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer. <span class="copyright">VOL</span>
Kündigt die baldige Präsentation eines umfassenden Gesamtpaketes mit Sofortmaßnahmen gegen den Verkehr an: Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer. VOL

Kurt Fischer kündigt indes ein Gesamtmaßnahmenpaket an, das in Bälde präsentiert werden soll. “Wir haben gemeinsam mit einem Verkehrsplanungsbüro ein umfassendes Bündel an Maßnahmen erarbeitet. Dieses wird bei der nächsten Planungsausschusssitzung vorgestellt”, verspricht der Bürgermeister.

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