Debatte um Hexe eskaliert: Schrunser Funkentanne zersägt

Polizei eingeschaltet. Funkenbauer lassen sich nicht beirren und suchen neue Tanne.
Schruns Funken ohne Hexe erhitzen auch in Fasnatzeiten die Gemüter. In Schruns, wo der Funkenbauverein mit Martin Prautsch, Christian Ladurner, Daniel Dönz und Philipp Kettner an der Spitze vor geraumer Zeit mehrheitlich beschlossen hatte, den Funken ohne Hexenverbrennung zu entzünden, gehen jedenfalls die Emotionen hoch.
In der Nacht von vergangenem Samstag auf Sonntag gingen unbekannte Täter offenbar mit einer Motorsäge ans Werk und sägten die Funkentanne einfach durch.

Christian Ladurner bestätigt als Sprecher des Vereins, dass bei der Polizei eine Anzeige eingebracht wurde. Man könne „zu hundert Prozent ausschließen, dass weder eigene noch Kameraden anderer Funkenbauer“ zur Motorsäge gegriffen hätten. Zur laufenden Diskussion in Sozialen Medien um das Für und Wider des Verbrennens einer Hexenfigur am Funken hätten sie eine klare Meinung. „Bei uns wird keine menschenähnliche Figur angebracht und verbrannt, die Suche nach einer Alternative dazu ist im Gange“, sagt Ladurner im Gespräch mit den VN. Ungeachtet dessen werde man jetzt eine neue Funkentanne suchen. Die jahrzehntelange Tradition des Funkenabbrennens, bei dessen Bau auch Kinder mithelfen, werde beibehalten. Für Ladurner und seine Mitstreiter steht an die Adresse der Kritiker fest: „Wir machen kein Brauchtum kaputt – auch wenn wir künftig keine Funkenhexen mehr verbrennen.”

