Krankentransporte kosten immer mehr

Sind Patienten im Besitz eines verordneten Transportscheins, müssen sie von einer Rettungsorganisation befördert werden. apa/hochmuth
Landesrettungsfonds fordert in Tätigkeitsbericht entsprechende Gegenmaßnahmen ein.
bregenz Die steigende Zahl an Krankentransporten und die damit verbundene Kostenexplosion beschäftigen und belasten auch den Landesrettungsfonds. 2022 war er mit knapp 10,7 Millionen Euro dotiert. Die Hauptsumme, nämlich 8,2 Millionen Euro, ging an das Rote Kreuz Vorarlberg, das den Großteil der Patientenfahrten abwickelt. Für heuer sind, wie die VN berichteten, sogar 12,2 Millionen Euro für die Rettungsorganisation veranschlagt. Das sind um 1,7 Millionen Euro mehr als 2023. Angesichts von prognostizierten jährlichen Zunahmen von fünf Prozent wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung der Transportfahrten auch im Tätigkeitsbericht 2022 des Landesrettungsfonds deponiert.
Land und Gemeinden zahlen
Der Rettungsfonds erhält seine Mittel zur Hauptsache aus Beiträgen des Landes (60 Prozent) und der Gemeinden (40 Prozent). 2022 betrugen die Leistungen des Landes 6,4 Millionen Euro und jene der Gemeinden 4,2 Millionen Euro. Davon erhielten das Rote Kreuz 8,2 Millionen, der Bergrettungsdienst 400.000, die Wasserrettung 607.000 und zusätzlich ein neues Boot (110.700 Euro) und der Arbeiter-Samariter-Bund 430.000 Euro. Weitere Zahlungen gingen an das Bayerische Rote Kreuz für Rettungstransporte im Kleinwalsertal (297.000 Euro), den Notarztdienst Bregenzerwald (312.390 Euro), den Notarztdienst Oberstdorf für Notarzt-Dienste im Kleinwalsertal (170.300 Euro) sowie an den Notarztdienst Lech (30.950 Euro).
Anspruchsverhalten steigt
Zu schaffen macht dem Landesrettungsfonds die Entwicklung der Einsatzzahlen bei Rettungs- und Krankentransporten. Von 2018 auf 2022 haben sie sich etwa beim Roten Kreuz um ca. 10,33 Prozent erhöht. Für die weiteren Jahre wird mit einer Steigerungsrate von fünf Prozent gerechnet. Als Einflussfaktoren werden unter anderem eine Mehrbelastung aufgrund der sich verändernden Krankenhauslandschaft durch Spezialisierungen, die oft sehr lange Wegstrecken erfordern, ein massiver Anstieg von Termintransporten, Fahrten, die an Tagesrandzeiten, Fenstertagen sowie Wochenenden als Ersatz für nicht geöffnete Ordinationen herhalten müssen, die demografische Entwicklung sowie das Anspruchsverhalten der Bevölkerung angeführt. Dies steige kontinuierlich.
Das Interesse der Taxiunternehmen an Krankentransporten wird, da keine Tariferhöhung in Sicht, als nur gering beschrieben, Fahrten für Dialyse-, Strahlentherapie- und Chemotherapie ausgenommen. Daher muss der überwiegende Teil vom Roten Kreuz bewältigt werden. Der Beitrag der ÖGK zu den Krankentransporten ist allerdings gedeckelt, weshalb schon im vergangenen Jahr um eine finanzielle Erhöhung gerungen wurde. Für 2023 gab es eine Lösung, für 2024 laufen die Gespräche. VN-MM
Einsätze 2022
159.520 Fälle bzw. Einsätze wurden in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle
bearbeitet.
156.035 waren es im Rettungsdienst
2889 stehen bei der Bergrettung inkl. Flugrettung zu Buche
281 Fälle betrafen die Wasserrettung