Bei „Piefke & Fatso“ soll bald auch Gesundes auf den Teller kommen

Burger, Leberkässemmel und Co.: Heike Seltmann und Sam Hupp haben sich als Essenstester auf Instagram eine große Fangemeinde geschaffen.
Bregenz Der große Schreck kam Anfang dieser Woche. Von den rund 7000 Instagram-Abonnenten, die sich „Piefke und Fatso“ alias Heike Seltmann (34) und Sam Hupp (Ü 30) seit Anfang des Jahres angehäuft hatten, war kein einziger mehr übrig. Der Account war gelöscht. „Es war schon ein kleiner Schock. Wir konnten es kaum glauben, dass wir angeblich gegen die Richtlinien von Instagram verstoßen haben. Unsere Inhalte sind ja wirklich nicht unangemessen oder anstößig … zumindest noch nicht“, sagt Sam schmunzelnd. Das sah wenig später auch Instagram so und gab den Account wieder frei: „Wir sind wieder zurück“, lassen die beiden am Mittwoch freudig verlautbaren.

„Piefke und Fatso“ haben sich innerhalb kürzester Zeit als humorvolle Essenstester einen Namen gemacht. Sie sind in ganz Vorarlberg unterwegs und lassen ihre Abonnenten an ihren kulinarischen Erfahrungen teilhaben. Schonungslos ehrlich, authentisch und immer mit einer ordentlichen Portion Humor testen sich die Lebensabschnittspartner, wie sie sich selbst bezeichnen, durch sämtliche Take-Away-Restaurants im Land. Ebenso humorvoll die Namenswahl für ihren Instagram-Account, über den sie nicht lange nachdenken mussten: Sie ist Deutsche, er bezeichnet sich als „fett“. „Ganz einfach.“
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Mit derart großem Zuspruch hätten Sam und Heike nicht gerechnet. „Die ersten zehn Tage liefen etwas schleppend. Auf einmal gingen unsere Videos viral. Innerhalb von drei Tagen hatten wir fast 3000 Follower mehr“, erzählt Heike. Inzwischen sind „Piefke und Fatso“ bekannte Gesichter in Vorarlberg, werden auf den Straßen erkannt und mit Nachrichten überhäuft. „Wir machen etwas, das es zuvor noch nicht gab. Es gibt zwar Foodblogger, aber keine Influencer, die sich dieses Themas angenommen haben“, begründet Sam den Erfolg des Instagram-Kanals.


Auf ihrem kalorienreichen Speiseplan stehen etwa Burger, Leberkässemmel, Pizza, Krapfen und Co. Verspeist und bewertet werden die Take-Away-Speisen dann im Auto. „Das hat vor allem technische Gründe. Mit dem neuen Equipment wird sich das aber ändern“, sagt Heike. „Das ist auch gut so, weil die Gerüche im Auto mittlerweile schon extrem sind, wenn ich die Lüftung anmache.“

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Gedreht wird vor allem an den Wochenenden. Dann testen sich die beiden an einem Tag durch fünf bis sechs Lokale, um genügend Videomaterial für die neue Woche zu sammeln. „Jeden Tag posten wir ein Video. Ich habe dafür eigens eine Excel-Liste erstellt, damit wir den Überblick behalten. Typisch deutsch eben“, fügt Heike selbstironisch hinzu. Tagtäglich erreichen „Piefke und Fatso“ mit ihrem Account rund 10.000 User. „Da muss man sich schon ein bisschen mehr ins Zeug legen und strukturiert vorgehen.“

Mit ihren Videos wollen „Piefke und Fatso“ vor allem eines: unterhalten. „Wir persiflieren das Social-Media-Dasein mit unseren Videos. Auf Instagram und Co. muss sonst immer alles perfekt sein, wir machen genau das Gegenteil und lachen über uns selbst“, sagt der Feldkircher, der früher selbst in der Gastronomie tätig war. Wichtig ist es den beiden auch, authentisch zu sein. „Sobald man sich verstellt, kommt es bei den Zuschauern nicht mehr an, also sind wir eben genauso wie wir sind“, sagt die gebürtige Hessin. Dementsprechend nehmen sich die beiden auch kein Blatt vor den Mund. „Wenn uns etwas nicht schmeckt, sagen wir das auch ganz offen.“ Ihre bisherigen Favoriten? „Die Pizzeria Haslach sowie die Snash Burger Bar in Dornbirn.“

Nach fast zwei Monaten Fast-Food-Marathon und 60 veröffentlichten Videos freuen sich „Piefke und Fatso“ nun aber auf eine kulinarische Abwechslung. „Döner kann ich jetzt lange nicht mehr sehen“, sagt Heike. Deshalb will das Gastro-Paar sein Konzept zukünftig erweitern und auch Restaurants unter die Lupe nehmen. „Wir freuen uns, wenn wieder mal etwas Gesundes auf den Teller kommt. Junkfood hatten wir in letzter Zeit im Überfluss“, sagt er schmunzelnd. “
