Grippewelle erreichte Höhepunkt

Virologin Redlberger-Fritz rechnet mit deutlicher Entspannung auf Ostern hin.
SCHWARZACH. Die laufende Grippesaison ist besonders schwer. „In den vergangenen Wochen hatten wir vermehrt Influenza-A-Nachweise bei Kindern“, berichtet Harald Geiger vom Kinderärztezentrum Dornbirn: „Zum Teil war die ganze Familie stark reduziert im Allgemeinzustand, hochfiebrig erkrankt, klagte über Kopf- und Gliederschmerzen und war bettlägrig.“
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Jetzt ist jedoch Entspannung in Sicht: Bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wird seit Anfang Februar ein Rückgang der Krankenstandsmeldungen wegen Grippe, aber auch grippaler Infekte in Vorarlberg registriert. „Wir haben zum ersten Mal ebenfalls einen leichten Rückgang der Nachweise festgestellt“, erklärt Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien. Sie leitet das nationale Referenzlabor für die Erfassung von Influenza-Fällen in Österreich.
Vorbei sei die Grippesaison noch nicht, warnt die Virologin allerdings: „Zum Teil kann der Rückgang auch ferienbedingt sein. In Urlaubszeiten kann die Dunkelziffer größer sein. Alles in allem würde ich sagen, dass wir das Plateau der Virusaktivität erreicht haben. Ein solches Plateau hält zwei, drei Wochen an. Zu erwarten ist, dass die Aktivität dann deutlich nachlässt.“ Dass die Grippesaison 2023/24 auf Ostern hin sich also ihrem Ende zuneigt.

Die Gesundheitskasse erfasst ausschließlich die Krankenstände von unselbstständig Beschäftigten in der Privatwirtschaft. Elisabeth Mettauer von der Bildungsdirektion hat ein Auge auf die Entwicklung bei Lehrerinnen und Lehrern im Land: „Besondere Auffälligkeiten gibt es aktuell keine“, teilt sie auf Anfrage der VN mit: Nach der kältesten Jahreszeit verzeichne man vielmehr eine „gewisse Entspannung“.
Schon Ende des vergangenen Jahres hat die jüngste Corona-Welle ihren Höhepunkt überschritten. Gemessen daran treten kaum noch Infektionen auf. „Es gibt nur eine sporadische Aktivität“, erklärt Redlberger-Fritz: „Wie es im Frühling sein wird, können wir nicht sagen. Anzunehmen ist jedoch, dass die nächste größere Welle erst im Herbst kommen wird.“

Das bedeutet, dass bald für längere Zeit eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit bestehen könnte, an Corona oder Grippe zu erkranken. Bei Corona könne man sich jedoch nie ganz sicher sein. In den vergangenen Tagen wurde in Vorarlberg etwa bei der Abwasserreinigungsanlage Hofsteig wieder eine verstärkte Virenkonzentration festgestellt. Die Grippe hingegen tritt eher nur im Winter auf. Und im kommenden Winter werden vielleicht mehr Menschen besser geschützt sein. „Die Kinder, die wir gesehen haben, waren nicht geimpft“, schildert Harald Geiger aus der Praxis: „Die Eltern sind nach dieser Erfahrung größtenteils gewillt, die Gratis-Grippeimpfung im Herbst für sie wahrzunehmen.“