Scheibenschlagen in Lustenau: „Es braucht Übung und ein lockeres Handgelenk“

Vorarlberg / 26.02.2024 • 11:30 Uhr
Scheibenschlagen
Am Keckeisplatz wurden die glühenden Scheiben in den Himmel geschlagen. BVS

Am Samstag veranstaltete die Hofstalder Funkenzunft das traditionelle Scheibenschlagen.

Lustenau Ein großer glühender Scheiterhaufen stand beim Keckeis-Platz am späten Samstagnachmittag für die vielen Besucher bereit, die auch dieses Jahr ihre glühenden Scheiben über eine der beiden Holzrampen schießen wollten. Dafür konnten sie die von der Hofstalder Funkenzunft angefertigten Holzplatten in die Glut legen, auf ihren Stecken geben und dann mit viel Schwung in die Ferne transportieren. „Mit der Scheibe wünscht man sich Glück. Wenn diese gut fliegt, wird alles gut“, verrät Funkenmeister Jonathan Bösch augenzwinkernd.

Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Die Holzscheiben werden zum Glühen gebracht.

Brauchtum pflegen

Bereits seit 1981 findet das Scheibenschlagen bei der Hofstalder Funkenzunft statt. Ein altes Brauchtum, das von ihnen wieder aufgenommen wurde. Auch die Lustenauer Pfadfinder pflegen diese Tradition schon seit vielen Jahren. „Wir sind die einzigen mit den Pfadis im Rheintal, die das Scheibenschlagen veranstalten“, so Bösch. Im Oberland von Vorarlberg ist das Scheibenschlagen eher vertreten. Seit 2015 gehört dieses Brauchtum zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe Österreichs. „Wir machen jedes Jahr ein kleines Fest und schauen, dass diese Tradition weitergeführt wird“, verrät der Funkenmeister.

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Jeder darf „Schiiboschlacho“

Viele Familien sind am frühen Samstagabend zum Keckeis-Platz gekommen, um mit ihren Kindern diese Tradition zu leben und sich im Scheibenschlagen zu versuchen. Lina kam mit ihrem Vater Frank zum ersten Mal zum „Schiiboschlacho“. Zusammen versuchten sie an der Holzrampe die Scheibe möglichst weit wegzuschießen. Auch Sebastian Hagen (37) von der Hofstalder Funkenzunft schwang seinen Haselnuss-Stecken mit der glühenden Scheibe darauf und brachte sie geschickt mit seinen Bewegungen zum Glühen. Lässig schwang er den Stock über die Holzrampe und schaute seiner Scheibe zu, die im hohen Bogen in die Luft flog. Der Trick beim Scheibenschlagen? „Es braucht natürlich Übung und ein lockeres Handgelenk“, verrät er. Auch die Kinder Linda und Anika versuchten sich zum ersten Mal beim Scheibenschlagen. Beide haben es gut gemeistert.

Anika und Linda versuchten zum ersten Mal ihr Glück beim Schiiboschlacho. - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Anika und Linda versuchten zum ersten Mal ihr Glück beim Schiiboschlacho.

Partystimmung mit Rubberneckers

Die Hofstalder Funkenzunft hat, wie es sich für ein richtiges Volksfest gehört, auch für Musik gesorgt. Die „Rubberneckers“ unterhielten das Publikum mit Live-Musik am Keckeis-Platz. Die Funkenzunft sorgte wie bereits eine Woche zuvor am Funkensonntag für die Verpflegung. Am späteren Abend wurde dann noch ein Weitschuss-Wettbewerb abgehalten. Dort konnten Frauen und Männer zeigen, wie gut und vor allem wie weit sie ihre glühende Holzscheibe schießen konnten. BVS

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Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Die Hofstalder Funkenzunft pflegt jährlich diese Tradition.
Auch Florian war bereit für diese Tradition und freute sich darauf, mit viel Schwung seine Scheibe wegzuschießen. - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Auch Florian war bereit für diese Tradition und freute sich darauf, mit viel Schwung seine Scheibe wegzuschießen.
Sebastian Hagen von der Hofstalder Funkenzunft zeigte, wie er gekonnt die Scheibe mit viel Schwung in die Ferne transportieren konnte. - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Sebastian Hagen von der Hofstalder Funkenzunft zeigte, wie er gekonnt die Scheibe mit viel Schwung in die Ferne transportieren konnte.
Mathias Bösch (hinten) zeigte den Kindern auf was sie zu achten haben. - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Mathias Bösch (hinten) zeigte den Kindern auf was sie zu achten haben.
Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen - Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen
Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen.