“Zu dem Preis in der Lage ein Lotto-Sechser”: Stadt Dornbirn kauft Kapuzinerkloster

Stadtvertretung stimmt über Kauf des Klosters für 4,5 Millionen Euro ab.
Darum geht’s:
- Stadt Dornbirn plant den Kauf des Kapuzinerklosters in der Marktstraße.
- Gebäude wurde vom Kapuzinerorden zum Verkauf angeboten.
- Für das Gebäude sind vielerlei Nutzungen denkbar.
Dornbirn Die Stadt Dornbirn steht kurz davor, eines der prominentesten Gebäude in der Innenstadt zu kaufen, nämlich das Kapuzinerkloster in der Marktstraße. Am heutigen Donnerstag soll die Stadtvertretung über den Kauf beschließen, wie aus der Tagesordnung hervorgeht.
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Der Eigentümer, der Kapuzinerorden, bot der Stadt das Gebäude zum Kauf an, wie Vizebürgermeister Julian Fässler, den VN bestätigt. „Wenn es schon verkauft wird, dann sollte es den Bürgern gehören“, sagt Fässler. Das Gebäude sei strategisch bedeutsam, was die Stadt damit macht, steht noch nicht fest. „Wir sind in der Ideenfindungsphase“, so Fässler, „aber es gibt jetzt schon mehr Ideen als es Platz gibt.“

Der Verein „Freundeskreis Franziskanerklosters“ war die treibende Kraft hinter der Sanierung des Klosters in den vergangenen Jahren, die über eine Million Euro kostet. Dennoch seien Teile des Gebäudes sanierungsbedürftig, so Fässler, darunter auch solche, die für die Stadt nutzbar wären.

Hochbaustadtrat Christoph Waibel (FP), der oft die hohen Erhaltungskosten der städtischen Gebäude anmahnt, ist dennoch Feuer und Flamme für den Kauf. „Wenn du so ein Gebäude für den Preis in der Lage angeboten bekommst, ist das ein Lotto-Sechser“, so Waibel. Der Preis, das sind rund 4,5 Millionen Euro für die Nutzung „können wir der Fantasie freien Lauf lassen“, sagt der Stadtrat. Zwar sei die Fassade denkmalgeschützt, „aber drinnen kann man einiges machen“.

Die Nutzfläche beträgt 1535 Quadratmeter, wovon 705 auf die Kirche und 830 auf das Kloster entfallen. Wie viel davon von der Stadt genutzt werden können, sei noch zu klären. Das 130 Jahre alte Gebäude beherbergt noch Patres, allerdings nicht des Kapuziner-, sondern des Franziskanerordens und sie sollen auch bleiben, derzeit sei ein Vertrag in Ausarbeitung, der ihnen ein Bleiberecht bis 2030 zugesteht.
Kindergärten oder das Standesamt könnten dort Platz finden. Der benachbarte Kindergarten Marktstraße wurde bereits im Baurecht auf dem Areal gebaut, nun muss sich die Stadt keine Sorgen mehr machen, was nach Auslaufen des Baurechts passiert.