Amokdrohung am WC: Was Jugendliche dazu antreibt

Vorarlberg / 04.03.2024 • 13:11 Uhr
<p class="caption">Psychotherapeutin Alexandra Ghetta referiert im Lebensraum Bregenz.</p>
Psychotherapeutin Alexandra Ghetta von der Kinder- und Jugendberatung des ifs hat Einblick in die Motivationslagen von Jugendlichen. ifs

Am BG Blumenstraße in Bregenz war man nach einer Androhung am Montag vorsichtig. Warum es solche Scherze gibt.

Bregenz “Amoklauf 04.03” stand vergangene Woche an der Wand in einer Mädchentoilette des Gymnasiums. Passiert ist am Montag dann jedoch wenig. Dahinter dürfte ein Trend sein, der Deutschland bereits seit Jahren auf Trab hält, die genau nach demselben Muster ablaufen. Und erst vergangenes Jahr löste ein Burgenländer Jugendliche einen Amokalarm in Dornbirn aus.

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Alexandra Ghetta leitet die Kinder- und Jugendberatung des ifs. Zwar zählen solche Situationen nicht zu ihrem Alltag, sie hat jedoch täglich mit Jugendlichen in herausfordernden Situationen zu tun. “Bei auffälligen Kindern und Jugendlichen gibt es kein Patentrezept”, betont die Psychotherapeutin. Die erste Frage sei, ob es psychiatrische Probleme gibt. So war es etwa im Falle des 16-jährigen Burgenländers, dieser galt als nicht zurechnungsfähig. Die Alternative ist, dass der oder die Jugendliche aus anderen Motiven handelt. “Das Gehirn ist in der Pubertät noch im Umbau”, erklärt Ghetta. Generell lässt sich sagen, dass in diesem Alter die Risikobereitschaft noch sehr hoch ist, Handlungen aber noch nicht ausreichend reflektiert werden. “Wenn man da sagt, hüpfe rüber und schaue, was passiert, ist die Chance groß, dass sie einfach hüpfen und schauen, was passiert”, fasst sie zusammen.

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Dies ist jedoch nicht der einzige Einflussfaktor. Etwa ist eine Frage, in was für ein Umfeld ein Kind oder Jugendlicher sich bewegt. So kann etwa der Druck nach Anerkennung im Freundes- und Klassenkollegenkreis hoch sein. Aber auch Langeweile oder eben der Kick des eingegangenen Risikos sind bisweilen Anreiz genug.