Diese zwei Frauen haben sich mit maßgeschneiderten Skihosen und einem Arlberg-Bildband selbst verwirklicht

In der Raiffeisenbank Lech am Arlberg präsentierten zwei Frauen ihre Produkte, Carina Strolz ihre maßgeschneiderten Skihosen und Nina Gigele ihren Bildband über den Arlberg.
Lech Carina Strolz und Nina Gigele haben eines gemeinsam: Sie haben sich selbst verwirklicht. Nun präsentierten sie ihre Kreationen – maßgeschneiderte Skihosen (Carina) und der Bildband „Inside the Arlberg“ (Nina) – in der Raiffeisenbank Lech am Arlberg.

Letztes Jahr hat Modedesignerin Carina Strolz ihr eigenes Modelabel „made-to-measure“ gegründet. Als sie das Lech Museum besuchte, hat sie erfahren, dass es vor über 50 Jahren in Lech Maßschneider gab, die individuelle Skihosen anfertigten. So kam sie auf die Idee, selbst maßgeschneiderte Skihosen für Frauen zu kreieren, hat sie doch zu dieser Zeit auch einen Maßschneiderkurs absolviert.

„Ein Revival alter Traditionen“, beschreibt sie ihre maßgeschneiderten Skihosen, die in Europa fair produziert werden. Sie legt viel Wert auf die Qualität der Stoffe. Der Merinostoff stammt aus Österreich, der umweltfreundliche, imprägnierte Stoff aus Italien. Hergestellt werden die Hosen in der Slowakei. „Der Stoff ist die Basis von allen“, sagt Carina Strolz, die selbst gerne Ski fährt und in Wien und Lech gleichermaßen zu Hause ist. Erst nachdem der Stoff ausgewählt ist, kommt der Schnitt. Denn ihr zweites Erfolgsrezept ist das genaue Maßnehmen, damit die Hose perfekt sitzt. Zuerst schlüpft man in die Hose hinein, dann schaut sich Carina Strolz genau an, „wo es zwickt und zwackt“, misst ab und entwirft den Schnitt. Ihre Skihosen, die 599 Euro kosten, kann man vielseitig einsetzen, sei es beim Winterwandern, Skifahren, Langlaufen oder Skitouren. Nächsten Winter sind zudem auch maßgeschneiderte Skihosen für Männer angedacht. Im Sommer will sich die 31-Jährige zudem der Jagdbekleidung widmen.

Die “Arlberg-Bubble”
„Inside the Arlberg“ heißt der Bildband von Nina Gigele. Die Tirolerin hat sich in ihrem Buch ganz der „Arlberg-Bubble“ gewidmet. In diesem gibt sie den Lesern Insidertipps an die Hand, was Gäste wie Einheimische am Arlberg außer Skifahren machen können. Die Idee für das Buch entstand in der Corona-Zeit, als Gäste sie gefragt hatten, was sie denn hier am Arlberg sonst unternehmen könnten, wenn sie schon nicht Skifahren gehen können.

Das Buch, das bereits in zweiter Auflage erschienen ist – die erste war auf Deutsch, die zweite auf Englisch –, wird im Burgenland hergestellt, ist somit komplett „made in Austria“. Bereits 2021/2022 hat sie die erste Auflage veröffentlicht, im Winter 2022/2023 dann die zweite Auflage auf Englisch, die im Übrigen nochmal genauso viel Arbeit war wie die Erste. Mittlerweile hat Nina Gigele ihr Buch mit einer Gesamtauflage von 3000 Stück schon nach Neuseeland, Australien, Amerika und innerhalb Europas verschickt.

„Das Buch steht für Connection und Community am Arlberg“, erklärt die Tirolerin, die in Fließ wohnt. „Was mich fasziniert hat, waren die Menschen, die hier wohnen und arbeiten.“ 150 Unternehmen hat sie analysiert und dabei „coole Konzepte“ von ihnen erfahren. „Diese musste man niederschreiben“, sagt die 33-Jährige. So schrieb sie acht Monate lang an ihrem Arlberg-Guide. Durch die Recherche hat Nina Gigele selbst viel über den Arlberg kennengelernt. „Was der Arlberg ist, wollte ich vor den Vorhang holen.“ Unter anderem werden im Buch Skiführer, Restaurants, regionale Rezepte, Skitouren, Hotels, Geschäfte, Events und vieles mehr vorgestellt.

Am Bildband hat Nina Gigele nicht alleine dran gearbeitet. Einige Fotografen haben sie mit atemberaubenden Winterbilder unterstützt, redaktionell hatte sie Anna Matt an ihrer Seite, die sich als Einheimische in der Region ebenfalls bestens auskennt. „Das Buch wurde jedoch 100 Prozent von mir produziert“, betont die Skiführerin und Autorin. 59,90 Euro kostet das Buch, das man auf ihrer Webseite bestellen kann.

Kunst und Handarbeit
Neben den beiden jungen Frauen stellt zurzeit auch die Künstlerin Svetlana Melmer aus Dalaas ihre Ski-Bilder in der Raiba Lech aus. Die 45-Jährige ist ehemalige Profisportlerin und Skilehrerin. „Indem ich mit 3D-Techniken, Strukturpaste und Acrylfarben experimentierte, um das Volumen und die Tiefe der Landschaft zu erhalten, gelang es mir, das Gefühl der Realität zu vermitteln“, schreibt sie auf ihrer Webseite über die Herstellung ihrer Bilder.

Außerdem präsentiert der Verein Werklerei seine Produkte. Die neun Damen stellen alle Produkte in Handarbeit her, sei es Osterhasen aus Filz oder Schmuck. Obfrau Barbara Jochum sagt: „Jeder werkelt für sich, da wir noch keinen gemeinschaftlichen Werkraum haben. Die Vision ist aber, einen Raum zu finden, wo wir zusammen werkeln können. Wir sind froh, dass wir hier in der Raiba unsere Produkte ausstellen dürfen.“

