ASZ-Brand: Das sagen Marte.Marte zur Zerstörung ihrer “Kathedrale des Mülls”

Vorarlberg / 25.03.2024 • 16:30 Uhr
ASZ-Brand: Das sagen Marte.Marte zur Zerstörung ihrer "Kathedrale des Mülls"
Architekt Bernhard Marte: “Es war ein wichtiges und schönes Projekt.” VN/Sco, Handout

Nach der Zerstörung des Altstoffsammelzentrums (ASZ) Feldkirch durch den Großbrand vor zwei Wochen sind die Aufräumarbeiten angelaufen. Architekt Bernhard Marte und sein Team sahen den Brand von ihrem Firmensitz aus. Er äußert sich zu einem möglichen Wiederaufbau.

Feldkirch Es war ein tragischer Abend für Feldkirch. Ein verheerender Großbrand zerstörte das Altstoffsammelzentrum (ASZ) in Gisingen vor zwei Wochen vollständig. Erst vor zehn Jahren wurde das drei Millionen teure Gebäude nach zwölf Monaten Bauzeit eröffnet, im Juni dieses Jahres hätte das zehnjährige Bestehen gefeiert werden sollen.

ASZ Feldkirch
Das Gebäude wurde in Architekturzeitschriften als “Recycling-Kathedrale” gelobt. Kaufmann Holzbau
ASZ Feldkirch
2014 wurde das Gebäude eröffnet, 2015 erhielt es den Vorarlberger Holzbaupreis. Kaufmann Holzbau

Im Jahr 2015 ging der Vorarlberger Holzbaupreis an die in Fachmagazinen gelobte “Kathedrale des Mülls” des Architekturbüros Marte.Marte. Vor den Augen von Bernhard Marte und seinem Team, deren Firmensitz sich im danebengelegenen Tschitscherschlössle befindet, brannte das mehrfach ausgezeichnete Gebäude nieder: “Es war ein wichtiges und schönes Projekt, in das wir und alle Beteiligten viel Herzblut und Energie gesteckt haben”, zeigt sich der Architekt von dem Ereignis immer noch bewegt.

Video vom Brand vom Tschitscherschlössle aus gesehen

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Wiederverwendung von Bauplänen?

Die Planungsarbeiten für den Wiederaufbau laufen unterdessen bereits auf Hochtouren. In Feldkirch will man das Altstoffzentrum so rasch wie möglich wieder in Betrieb nehmen: „Derzeit finden erste Abklärungsarbeiten und Evaluierungen des bisherigen Betriebs dazu statt, um mit dem Wiederaufbau betriebliche Optimierungen zu erzielen“, informiert Bürgermeister Wolfgang Matt. Der Holzbau sei bewusst als nachhaltige Wahl getroffen worden, ohne dabei Kompromisse beim Brandschutz einzugehen. Der Standort sei aufgrund der Erreichbarkeit und wegen Synergieeffekten gewählt worden. Die Arbeiten für den Wiederaufbau seien noch nicht so weit fortgeschritten, dass es schon Überlegungen zum äußeren Erscheinungsbild bzw. der Architektur gibt, heißt es vonseiten der Stadt auf VN-Anfrage.

Aufräumarbeiten ASZ Feldkirch
Diese Woche starten die Aufräumarbeiten in Gisingen. VN/Hartmann

Architekt Bernhard Marte hofft jedenfalls, dass das Abfallsammelzentrum wieder nach den Plänen des Architekturbüros aufgebaut wird: “Es war ein sehr spezieller Ort, viele Menschen hatten eine Freude daran und es hat gut funktioniert.” Derzeit liefen aber noch keine Gespräche mit der Stadt.

ASZ-Brand: Das sagen Marte.Marte zur Zerstörung ihrer "Kathedrale des Mülls"
Bernhard Marte würde sich freuen, wenn das Gebäude wieder nach den Plänen seines Architekturbüros aufgebaut wird. VN/SCO

Ob die Baupläne noch einmal verwendet werden dürfen, kommt prinzipiell auf die vertragliche Regelung an und inwieweit ein Nutzungsrecht an den Plänen vereinbart wurde. Grundsätzlich sind Baupläne geistiges Eigentum des Verfassers. Das Projekt müsste nach den zehn Jahren sicher jedoch neu genehmigt werden.

Aufräumarbeiten ASZ Feldkirch
Nach dem Brand sind nur noch Schutt und Asche übrig. VN/Hartmann
Aufräumarbeiten ASZ Feldkirch
Ein externes Entsorgungsunternehmen wurde damit beauftragt, den Brandschutt fachgerecht zu entsorgen. VN/Hartmann

Aufräumarbeiten starten

Unterdessen starten nun nach Abschluss der Brandermittlungen die Aufräumarbeiten. Ursache für den Brand war ein sogenannter “Fehlwurf”. Ein externes Entsorgungsunternehmen wurde damit beauftragt, den Brandschutt fachgerecht zu entsorgen, teilte die Stadt Feldkirch in einer Aussendung mit. Die Freimachung der Baufläche startet in dieser Woche und soll mit größter Vorsicht erfolgen, um möglichst intakte Teile wie die asphaltierte Bodenplatte zu schützen. Zudem wird vor Ort keine Materialzerkleinerung durchgeführt, um Lärm- und Geruchsbelästigungen sowie die Umweltbelastung zu minimieren. Die Arbeiten sollen voraussichtlich drei Wochen in Anspruch nehmen. Vergangenen Woche startete der erweiterte Betrieb des ASZ Vorderland in Sulz, um der Feldkircher Bevölkerung eine Möglichkeit zur Altstoffentsorgung zu bieten.

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