Der Traum einer gut sortierten Apotheke auf einen Handgriff

Mit ihren Medikamententaschen bringen Monika Wohlmuth-Schweizer und Natascha Woschnagg-Kloser von Einfall für Zwei Ordnung in die Haus- und Reiseapotheke.
Lochau Ein Sack oder eine Box, gefüllt mit diversen Medikamenten für die verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden und für jedes Familienmitglied. Oder eine Reiseapotheke, die quer im Koffer verteilt ist und im Notfall nicht weiterhilft. Entweder ist die Schachtel aufgeweicht oder es wurde gleich nur der Blister ohne Dosierungsangabe in den Urlaub mitgenommen. Wer kennt das nicht?


Mit diesem Chaos möchten die beiden Gründerinnen von Einfall für Zwei mit ihren Medikamententaschen aufräumen. Die eine ordnet Medikamente für eine Haus- und Reiseapotheke. Die andere bringt System in das Erst- und Wundversorgungsmaterial.

“Mir schwirrte die Idee schon länger durch den Kopf. Ich hatte genug vom eigenen Chaos und dem meiner Patientinnen und Patienten”, erzählt Natascha Woschnagg-Kloser, Ärztin in Wolfurt im Brotberuf. In ihrer Freundin und Unternehmensberaterin Monika Wohlmuth-Schweizer fand sie 2019 eine Geschäftspartnerin.

Die beiden Neo-Unternehmerinnen wussten nichts über die Entwicklung und Produktion von Produkten. Für sie stand aber fest, dass ihre Medikamententasche flexibel sein muss, damit sie sich auch in einem Wanderrucksack verstauen lässt. Das Material sollte robust und auch schön sein. Die Tasche sollte innen bedruckbar und beschriftbar sowie generell abwaschbar sein. Außen wurde es das Material, das für Rettungsjacken verwendet wird. Für das durchdachte Ordnungssystem im Inneren suchten sie einen Spezialstoff aus. “Wir mussten viel recherchieren und auch viel ausprobieren, aber wir hatten viel Spaß beim Entwickeln und Planen”, erinnert sich Monika Wohlmuth-Schweizer.

Sie gingen in Vorleistung, kauften das Material und die Bänder für die Taschen, brachten ein Schnittmuster und eine Nähanleitung auf die Welt. “Anfangs haben wir selbst ausgeschnitten und das Material zum Näher gebracht”, so Woschnagg-Kloser. Als die beiden mit ihrer in Europa produzierten Haus- und Reiseapotheke fertig waren, kam Corona.


Den Stillstand haben die Ärztin und die Unternehmensberaterin genutzt. Sie haben das Angebot an Medikamententaschen ausgeweitet. Eine Tasche für Kinder und eine für Hunde vervollständigen derzeit das Portfolio. “Derzeit schwirrt uns noch eine Tasche in einem kleineren Format im Kopf herum”, verraten die beiden. Diese solle beispielsweise in Frauenhandtaschen ein Plätzchen finden.

Ihre Taschen vertreiben Woschnagg-Kloser und Wohlmuth-Schweizer in ihrem Webshop, im ‘s Fachl in Dornbirn, in der Hofsteigapotheke in Wolfurt sowie auf Märkten in Vorarlberg, Wien und auch in Deutschland. Den direkten Kontakt zu den Käuferinnen und Käuferinnen schätzen sie aufgrund der Rückmeldungen sehr. “Wenn wir hören, dass unsere Medikamententasche sinnvoll ist und der Nutzer dank der Übersichtlichkeit, die die Tasche bietet, weniger Medikamente benötigt, sind wir auf einem guten Weg”, erklären die beiden. Sollte der Verkauf anziehen, werden die beiden Unternehmerinnen ihre Hauptjobs nicht aufgeben. “Entweder werden wir uns dann einen Partner suchen oder jemanden anstellen. Schließlich waren es unsere Jobs, die uns auf die Idee gebracht haben.”


