Ein Hohenemser Chemie-Ingenieur leitet Damülser Tourismusbüro

Der Hohenemser Manuel Demuth löste Mathias Klocker in dieser Funktion ab.
Damüls, Hohenems Nach dem Wechsel von Mathias Klocker, der als Leiter des Rheintal-Bodensee Tourismus nach Bregenz ging, wurde in Damüls eine interne Nachfolgelösung gefunden: Der 27-jährige Hohenemser Manuel Demuth, der seit Sommer 2023 schon in Damüls tätig ist, übernahm die Leitung des Damülser Tourismusbüros.
Ein ungewöhnlicher Quereinsteiger
Als neuer Chef im Büro der nächtigungsstärksten Gemeinde des Bregenzerwaldes zeichnet sich Demuth durch eine keineswegs branchenübliche Karriere aus. Als Quereinsteiger kam er zum Tourismus. „Gelernt habe ich an der HTL Dornbirn eigentlich Chemie-Ingenieur“, berichtet er im Interview mit der VN-Heimat. In seinem ursprünglichen Berufsfeld war er nach der Matura 2018 auch einige Jahre bei Erne-Fittings tätig. Der Anstoß zum Berufswechsel kam, als ihn sein Freund Mathias Klocker im vergangenen Sommer darauf ansprach: „Ich nutzte die Gelegenheit zum Umstieg, da mich dieses Gebiet bereits lange faszinierte.“
Der Maturaball als Wendepunkt
„Als Mitglied des Organisationskomitees für den Maturaball meiner Klasse entdeckte ich mein Interesse für die Organisation und den Wunsch, mich beruflich in diese Richtung zu orientieren. Die Anfrage von Mathias war letztlich der entscheidende Impuls für meinen Wechsel.“ Zum idealen Zeitpunkt, denn „im Jänner übernahm ich die Leitung des Büros – in den Monaten Jänner und Februar verzeichneten wir die höchsten Nächtigungszahlen in der Geschichte Damüls. Eine solch positive Entwicklung ist natürlich die beste Bestätigung für einen gelungenen Start“, freut sich Demuth über seinen erfolgreichen Einstand.
Spitzenreiter im Bregenzerwald
Demuth steht nun an der Spitze des Tourismusbüros in der, gemessen an den Übernachtungszahlen, führenden Gemeinde des Bregenzerwalds. Damüls hat in den letzten anderthalb Jahrzehnten sein Bettenangebot deutlich ausgebaut. Teil dieses Ausbaukonzepts war der Zusammenschluss der Skigebiete Mellau und Damüls. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie zu diesem Projekt hatte ergeben, dass sich Investitionen in die Verbindungsbahnen – Elsenkopf und Hohe Wacht – nur dann amortisieren würden, wenn eine Zunahme stationärer Gäste für entsprechende Umsatzsteigerungen sorgen könnte.
Ein sprunghafter Anstieg der Bettenkapazität
Nachdem 2007 die letzten Einsprüche gegen das Projekt abgewiesen und mit dem Bau der beiden Verbindungsbahnen begonnen wurde, startete eine Offensive zur Bettenerhöhung, die innerhalb eines Jahrzehnts 1000 zusätzliche Betten vorsah. Obwohl das Ziel von rund 1550 Betten beim Baustart nicht vollständig erreicht wurde, verfügte Damüls ein Jahrzehnt später über etwa 2300 Betten. Weitere Projekte waren bereits in Planung oder im Bau. Mit dem Saisonstart 2023/24 zählte man sogar 2909 Betten.
Diese Offensive spiegelte sich auch in den Übernachtungszahlen wider: Während Au und Schoppernau zu Beginn des Jahrhunderts noch die meisten Gästebetten und die höchsten Übernachtungszahlen in der Region aufwiesen, hat Damüls in beiden Kategorien mit großem Abstand die Spitzenposition übernommen. In der aktuellen Wintersaison entfielen mehr als 20 Prozent der Übernachtungen im Bregenzerwald auf Damüls: Von November 2023 bis Februar 2024 registrierte Damüls mehr als 151.000 Übernachtungen. Damit übertraf es Au mit 78.000 und Schoppernau mit 72.500 Übernachtungen deutlich, während Warth mit 90.000 und Mellau mit 83.000 ebenfalls hinter sich gelassen wurden. STP