Sport als Glücksmotor: “Sitzen ist das neue Rauchen”

Erfahren Sie in der 7. Folge Glücksimpulse, wie Sport nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit fördert. Bertram Strolz erklärt außerdem, warum ein Leben im Sitzen krank machen kann.
Bregenz Der Begriff Sport stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Vergnügen oder Kurzweil. Tatsächlich bestätigen Studien, dass Bewegung nicht nur für die körperliche Fitness von großer Bedeutung ist, sondern sich auch positiv auf die Psyche auswirkt.
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“Körperliche Bewegung ist die Grundlage für unser Wohlbefinden. Sie macht auch unsere Gedanken beweglicher, unser Verständnis tiefer und unsere Konzentration stärker”, unterstreicht auch Psychotherapeut Bertram Strolz, der sich gemeinsam mit VN-Moderatorin Mirijam Haller in der siebten Folge der VN-Serie Glücksimpulse dem Thema Bewegung und mentale Gesundheit widmet. Diese Vorteile, so Strolz, sind eng mit der Produktion von Neurotransmittern wie Endorphinen, Dopamin, Endocannabinoiden und Serotonin verknüpft, die während körperlicher Aktivität freigesetzt werden. Sport könne sogar unterstützend zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden, etwa bei Depressionen oder Burnout.

Strolz warnt in der siebten Folge Glücksimpulse außerdem vor den schädlichen Auswirkungen der heutigen Lebensweise, die überwiegend im Sitzen stattfindet – und bezeichnet dies als “das neue Rauchen”. “Wir sitzen erst seit etwa 60 Jahren, wenn wir die Gesamtevolution betrachten. Die Unbeweglichkeit hat ähnlich schädliche Auswirkungen wie das Rauchen”, sagt Strolz, der selbst begeisterter Sportler ist.
In den Alltag integrieren
Der Psychotherapeut empfiehlt mindestens 150 bis 300 Minuten mäßig intensive körperliche Aktivität pro Woche, um Fitness und Muskulatur zu erhalten oder eine halbe Stunde pro Tag. Dies kann durch eine Vielzahl von Aktivitäten erreicht werden, von Spaziergängen und leichtem Joggen bis hin zu Krafttraining. Das sogenannte Bern-Modell untermauert den positiven Einfluss von Bewegung auf die Stressreduktion wissenschaftlich. Einem weiteren Aspekt misst Strolz große Bedeutung bei – nämlich der Bewegung in der Natur. “Bewegung in der Natur macht hoffnungsvoll und zuversichtlich, das zeigen zahlreiche Forschungen”, erklärt er.

Für den Prozess der Gewohnheitsbildung rät Strolz zur Disziplin und regelmäßiger Aktivität. Er selbst integriert Bewegung in seinen Alltag, indem er beispielsweise während des Zähneputzens Kniebeugen macht – eine einfache, aber effektive Methode, um aktiv zu bleiben. Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg liege darin, Bewegungsformen zu finden, die einem Freude bereiten. “Am besten ist es, zwei Monate etwas regelmäßig durchzuziehen, bis es zur Gewohnheit wird. Sobald unser Gehirn den Nutzen einer Veränderung erkennt, erwacht die Willenskraft”, ist der 59-Jährige überzeugt.
Praktische Übung für den alltag: Der bewusste 30-Minuten-Spaziergang
Gönnen Sie sich eine wohltuende Pause vom Alltagsstress mit einem 30-minütigen Spaziergang, der den Geist belebt. Diese einfache, aber kraftvolle Übung kann Ihnen helfen, Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und einen Moment der Ruhe in Ihrem hektischen Tag zu finden.
Wählen Sie einen Zeitpunkt: Der Schlüssel liegt in der Regelmäßigkeit, also versuchen Sie, diese Übung täglich zur gleichen Zeit durchzuführen.
Handy weg: Lassen Sie Ihr Smartphone zu Hause oder schalten Sie es zumindest in den Flugmodus. Das Ziel ist, digitale Ablenkungen zu minimieren, damit Sie sich voll und ganz auf die Erfahrung einlassen können.
Seien Sie präsent: Beginnen Sie Ihren Spaziergang mit der Absicht, wirklich anwesend zu sein. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Schritte, das Gefühl Ihrer Füße auf dem Boden, den Rhythmus Ihres Atems und die Bewegungen Ihres Körpers.
Beobachten Sie Ihre Umgebung: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Dinge um Sie herum – die Farben des Himmels, das Muster der Blätter, die Architektur der Gebäude, die Geräusche der Natur. Versuchen Sie, die Schönheit in den alltäglichen Dingen zu sehen, die Ihnen vielleicht sonst entgeht.
Unterbrechen Sie Gedankenspiralen: Wenn Sie bemerken, dass Ihre Gedanken abschweifen oder Sie beginnen, sich Sorgen zu machen oder Listen im Kopf zu erstellen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit sanft zurück auf Ihre Umgebung oder Ihren Atem.
Beenden Sie Ihren Spaziergang mit Dankbarkeit: Wenn Sie nach 30 Minuten zum Ausgangspunkt zurückkehren, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um dankbar für die Erfahrung zu sein. Vielleicht haben Sie etwas Neues bemerkt oder einfach nur die Ruhe genossen. Machen Sie den bewussten Spaziergang zu einem festen Bestandteil des Tages.
Alle bisher erschienenen Folgen im Überblick
Folge 1: Positive Psychologie: Kann man Glück lernen?
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Folge 2: Die Macht der positiven Emotionen
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Folge 3: Engagement: Warum uns das Helfen glücklich macht
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Folge 4: Der Schlüssel zum Glück liegt in Beziehungen
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Folge 5: Wie Beziehungen gelingen
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Folge 6: Die Bedeutung von Charakterstärken
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Folge 8 der VN-Serie Glücksimpulse thematisiert die psychischen Grundbedürfnisse und warum diese für das Wohlfühlen so wichtig sind. Am 20. April in den VN und vorab auf V+.