“Wir tun das Möglichste, dass wir die Fahrbahn schwarz halten”
Seit Montag rollt der komplette Verkehr über den Arlberg. Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei sind im Dauereinsatz.
Stuben Martin Kammerlander klopft auf Holz. “Bis jetzt läuft es Gott sei Dank rund. Keine besonderen Vorkommnisse“, sagt der Chef des Stützpunkts Rauz der Straßenmeisterei Arlberg/Montafon bei einem Lokalaugenschein der VN am Freitagvormittag.
Seit 15. April haben Autofahrer keine Wahl: entweder sie fahren über den Arlbergpass oder sie nehmen Umwege in Kauf. Der Arlbergtunnel ist bis 22. November wegen Sanierungsarbeiten komplett gesperrt. Auch Lkw dürfen den Pass nutzen, allerdings nur für Fahrten im Ziel- und Quellverkehr. Die Polizei hat in Stuben einen Kontrollposten eingerichtet. Lkw-Fahrer, die für die Fahrt über den Pass nicht berechtigt sind, müssen umkehren.
In der Straßenmeisterei wurde das Personal wegen der Tunnelsperre aufgestockt. „Normalerweise sind in der Nacht zwei Pflug- bzw. Fräsenfahrer da, jetzt sind es drei“, erläutert Martin Kammerlander. Um den Winterdienst von Langen bis Rauz kümmert sich ein Frächter, die Straßenmeisterei-Mitarbeiter sind zwischen Rauz, St. Christoph und Warth unterwegs. Das Ziel derzeit ist, dass die Arlbergpassstraße stets schwarz bleibt, also nahezu vollständig von Schnee und Eis befreit wird. Im Fachjargon heißt das Schwarzräumung. „Die Schwarzräumung haben wir nur während der Umleitung“, ergänzt der Stützpunktchef. „Wir tun das Möglichste, dass wir die Fahrbahn schwarz halten und der Verkehr rollt. Sonst ist es ein bisschen ein Problem.“
Die Asfinag geht davon aus, dass an Spitzentagen mehr als 20.000 Autos über den Pass fahren. Da es am Wochenende auf der Strecke aufgrund von Verkehrsüberlastungen zu Verzögerungen kommen kann, wird empfohlen, die großräumigen Ausweichrouten über Rosenheim-München, über den Gotthard, den San Bernardino oder über den Fernpass zu nutzen.
Am Stützpunkt Rauz sind inklusive Koch zwölf Mitarbeiter beschäftigt. In der Garage stehen fünf Schneefräsen und drei Schneepflüge für den Einsatz bereit. In den ersten fünf Tagen der Arlbergtunnelsperre hat das Wetter am Arlberg keine großen Kapriolen geschlagen. Für das Wochenende sind die Männer in Orange allerdings vorgewarnt. Die Meteorologen haben markante Neuschneemengen vorhergesagt. Am Arlberg rechnet die Österreichische Unwetterzentrale mit bis zu 40 Zentimetern. Und: Der Spätwinter ist offenbar gekommen, um zu bleiben. Die 20-Grad-Marke könnte den Prognosen zufolge erst zum Wochenende hin wieder in Reichweite rücken.
