Einziger Raketenstart Österreichs: Mission CanSat von Schülern der HTL Rankweil geglückt

Fünf Schüler der HTL Rankweil stellten sich als erstes Team Vorarlbergs der Herausforderung von CanSat-Austria, einen funktionstüchtigen Satelliten in die Luft zu bekommen.
Rankweil, Suben Der Luftraum ist gesperrt, die Spannung steigt kurz vor dem Countdown unter den über 200 Zuseherinnen und Zusehern. “… 3, 2, 1 – Ignition!” und dann zündet die “Bettina” beim einzigen Raketenstart Österreichs am Flugplatz Suben (Bezirk Schärding). An Bord sind fünf Satelliten, die auf ihrem Weg zur Erde wichtige Messungen durchführen.

Auch ein Team der HTL Rankweil schnupperte Raumfahrtluft beim Finale des österreichischen CanSat-Wettbewerbs Anfang April, der wie eine echte Weltraummission vorbereitet und durchgeführt wurde. David Schuller (19), Julian Schweizer (19), Simon Brandner (19), Lukas Brugger (19) und Luca Tiefenthaler (19) nahmen neben neun anderen Teams als einzige Gruppe aus Vorarlberg bei dem Raketenstart teil. Seit Herbst tüftelten die Schüler an dem Satelliten in Größe und Form einer Getränkedose, die mit der auf den Namen “Bettina” getauften Rakete des TU Wien Space Teams rund 500 Meter hoch in die Luft geschossen wird.
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“Bei dem Sinkflug muss der Satellit verschiedene Missionen erfüllen. Unser Satellit hat Temperatur, GPS-Daten und Luftdruck gemessen. Die Daten wurden dann an die Bodenstation übertragen und visualisiert”, erklärt Teamleiter David Schuller. Außerdem musste aus den Luftdruckwerten die tatsächliche Auswurfhöhe und Fallgeschwindigkeit ermittelt und ein Temperaturprofil angefertigt werden. “Als der Raketenstart geglückt ist, fiel der Druck von uns ab”, erzählt Julian Schweizer.


Seit Herbst tüfteln die jungen Raumfahrttechniker gemeinsam unter Aufsicht ihrer Betreuungslehrer Stefan Zudrell-Koch und Thomas Achammer an dem Satelliten. “Das Schwierigste in der Vorbereitung war die Einhaltung der vorgegebenen Größe der Getränkedose und des Gewichts von 300 bis 350 Gramm”, sagt Lukas Brugger, der für die Hardware zuständig war.

Von der Konzeption und Missionsauswahl, über die technischen Testläufe bis hin zur wissenschaftlichen Analyse durchliefen die Teilnehmer alle Phasen eines realen Weltraumprojekts. „Das gesammelte Wissen und die Erfahrungen aus dem Wettbewerb fließen direkt in unsere Diplomarbeit ein. Es geht darum, nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch Teamfähigkeit und Problemmanagement unter Beweis zu stellen“, reflektiert David Schuller den Lernprozess.

Die intensive Vorbereitung auf den Wettbewerb und die anschließende Umsetzung im Rahmen ihrer Diplomarbeit waren für die jungen Ingenieure der HTL Rankweil eine große Herausforderung, aber auch eine außergewöhnliche Lernerfahrung. Die Teilnehmer wurden dabei nicht nur auf ihre wissenschaftliche Genauigkeit bewertet, sondern auch auf die Kreativität im Forschungsprozess. Während die Gmunden Space Agency (BG BRG Gmunden) den Gesamtsieg für sich entschied und eine Reise zum technischen Zentrum der ESA in den Niederlanden gewann, erhielten die Burschen der HTL Rankweil den Preis für die technische Leistung.

Für sie ist die Mission allerdings noch nicht ganz abgeschlossen. Sie müssen das Projekt CanSat nun im Zuge ihrer Diplomarbeit bei der Matura in zwei Wochen präsentieren und verteidigen.
Weitere Informationen zum Projekt CanSat der HTL Rankweil
Blog des Projekts: https://www.cansat-htlrankweil.com/cansat