„Wer quält unsere Wasservögel?“

Verdacht auf Tierquälerei am Baggersee in Brederis. Entwarnung im Blässhuhnfall.
Rankweil Treiben Tierhasser bei den Baggerlöchern in Rankweil-Brederis ihr Unwesen? Der Tierschutzverein (TSV) Rankweil hat am Freitag Alarm geschlagen. „Wer quält unsere Wasservögel? Das Schießen mit einem Luftdruckgewehr auf ein Tier ist kein Spaß, sondern Tierquälerei und somit ein klarer Gesetzesverstoß! Die Tiere verenden qualvoll!“, schimpften die Tierschützer in den sozialen Medien. In den letzten Tagen bzw. Wochen seien beim TSV gehäuft Meldungen über tote Tiere eingegangen, am Donnerstag dann über ein Blässhuhn, bei noch ein Projektil im Schnabel steckte. Die Tierschützer meldeten den Vorfall bei der Polizei in Rankweil, die Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei gegen unbekannte Personen aufgenommen hat.

“Wunderbar”
Dem zuständige Jagdorgan sei es noch nicht gelungen, das noch lebende Blässhuhn einzufangen, daher seien weitere Details dazu bislang nicht bekannt, berichtet die Polizei in einer Aussendung. Ein Zusammenhang mit den Meldungen über tote Enten, die in den vergangenen zwei Wochen eingelangt seien, könnten derzeit weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.

Am Freitagnachmittag konnte Tierretter Karl Heinz Hanny (73) schließlich Entwarnung im Blässhuhnfall gegeben. „Ich habe das Blässhuhnpaar im Baggersee in Brederis nach langer Suche gefunden. Den beiden Vögeln geht es wunderbar. Das Projektil befindet sich mittlerweile nicht mehr im Schnabel des Männchens, es dürfte herausgefallen sein“, schildert er den VN, was er durch sein Fernglas gesehen hat. Hanny wurde am Donnerstagabend vom Tierschutzverein informiert. Am Freitagvormittag war der ehrenamtliche Tierretter in Brederis allerdings nicht nur auf Blässhuhnsuche, er habe auch Diskussionen mit dem Jagdaufseher des Gebietes gehabt, der ihm wieder einmal bestätigt habe, dass die Tierrettung kein jagdbares Wild angreifen dürfe. Denn jagdbares Wild ist Jägersache.

Erlösung
„Du darfst einem Tier nur helfen, wenn du es selbst in Gefahr gebracht hast. Wenn du also zum Beispiel ein Reh angefahren hast und siehst, dass alle Füße gebrochen sind, dann dürftest du es töten, weil es eine Erlösung ist“, erläutert Hanny, der auch regelmäßig gerufen wird, wenn sich Schwäne oder Haubentaucher in einem Angelhaken verfangen haben. „Derzeit habe ich auch viele Jungvögel zuhause, die ich aufziehe. Bei den meisten wurde das Nest von einer Katze geplündert”, erzählt er.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, wurden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Rankweil zu melden (Tel. 059 133 8158).