In Hittisau wurden die Sensen geschwungen

Vorarlberg / 12.05.2024 • 06:00 Uhr
Handmähen
Er hat es noch immer drauf: Köbi Frick aus Schwellbrunn im Schweizer Kanton Appenzell Außerrhoden hat als ältester Teilnehmer in Hittisau die Klasse „Herren Spezial“ (große Sense) überlegen gewonnen. STP

Rasenmäher hätten das Nachsehen, wenn die Handmäher wie im Wettstreit in Hittisau ihre Sensen schwingen.

Hittisau Mit einem internationalen Handmäh-Wettbewerb in Hittisau setzte Vorarlbergs Landjugend einen ersten Veranstaltungshöhepunkt in ihrem Jubiläumsjahr: Vor 50 Jahren wurde diese Jugendorganisation, die aktuell rund 2000 Mitglieder vereinigt, als Jungbauernschaft/Landjugend gegründet. Das goldene Jubiläum wird Ende August in Egg groß gefeiert.

Handmähen
Das Landjugendteam – v. l.: Landesleiter Michael Meusburger, Vorderwald-Obfrau Karin Bereuter, Bregenzerwald-Obfrau Petra Metzler, Bregenzerwald-Obmann Daniel Pfanner und Landesleiterin Christina Dünser – durfte sich zu einer perfekt organisierten Veranstaltung gratulieren lassen.

Qualifikation für Bundesfinale

Bis dahin wird unter anderem die Handmäh-Bundesmeisterschaft entschieden sein, für die im Mai in den Bundesländern Qualifikationen durchgeführt werden – in Vorarlberg traditionell mit dem international ausgeschriebenen Handmähen im Bregenzerwald. „Seit einigen Jahren haben wir zu unserem Wettbewerb auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus anderen Bundesländern sowie aus der Schweiz und aus Deutschland eingeladen, um einen Vergleich und eine Standortbestimmung zu bekommen“, so Landesleiter Michael Meusburger, der den Bewerb in Hittisau moderierte.

Handmähen
Kaiserwetter, Spannung und tolle Stimmung gab es beim traditionellen Handmähen der Landjugend im Bregenzerwald.

„Mit Alaitz Imatz aus San Sebastian war heuer sogar eine Teilnehmerin aus dem Baskenland dabei“, freute sich Meusburger. Imatz war mit Kollegen aus Thundorf-Straß, einem kleinen Dorf in Bayern, wo sie derzeit wohnt, nach Hittisau gekommen.

Gleich mit Kurzurlaub verbunden

Weitgereist waren auch Gäste aus Gechingen, einer 4000-Einwohner-Gemeinde in Württemberg zwischen Stuttgart und Baden-Baden. Sie gehören dem 1. Sensenmmähverein Baden-Württemberg an, der heuer 25-Jahr-Jubiläum feiert. Grund genug, mit dem Wettkampf in Hittisau gleich einen Kurzurlaub im Bregenzerwald zu verbinden. Die Schweizer Mannschaft wurde von Köbi Frick, Chef des Schweizer Sensenmähteams, angeführt, der als ältester Starter unter Beweis stellte, dass er es immer noch draufhat – er belegte sowohl in Seniorenklasse als auch in der Staffel jeweils den zweiten Platz und trumpfte mit der großen Sense so richtig auf und holte sich überlegen den Sieg vor Johannes Egger aus Bayern und Lokalmatador Jakob Winder.

Handmähen
Von wegen „schwaches Geschlecht“ – auch die Mäherinnen zeigten in Hittisau großartige Leistungen, allen voran Marianne Frischknecht, Stammgast beim Wälder Handmähen, die sich die Klasse „Damen Spezial“ sicherte.

Früh übt sich

Pendant zum Senior Köbi Frick: Manuel Vögel, Jahrgang 2018, der getreu dem Motto „früh übt sich . . .“ mit großem Eifer und kleiner Sense bei der Sache war. Gegen die bis zu vier Jahre Älteren schlug er sich zwar wacker, hatte aber keine Chance, um den Sieg in der Kinderklasse mitzumischen. Den holte sich Magdalena Schwarz, die Julian Meusburger und Emil Metzler das Nachsehen gab.

Handmähen
Früh übt sich, war das Motto dieses Trios aus dem Appenzell: Sandro Schläpfer, Ueli Frick und Sepp Kohler (v. l.) gerade mal elf, zwölf und dreizehn Jahre jung.
Handmähen
Mit Abstand jüngster Mäher: Manuel Vögel, Jahrgang 2018.

In der Jugendklasse gingen die Siege an Theresia und Elias Bereuter. In der Standardklasse der Herren holte sich Jakob Winder den Sieg, Bester der Klasse Ü 35 war Manuel Metzler und die Senioren hatten in Bernd Esslinger aus Gechinger ihren Sieger. Bei den Damen gewann Lena Sutter die Amateurklasse, in der sich bei den Herren Michael Meusburger an die Spitze mähte.

Handmähen
Beim Landesentscheid holten sich Magdalena Schwarz, Julian Meusburger, Emil Metzler, Elias Bereuter, David Meusburger, Nico Konzett, Andrea Burtscher, Rebecca Winder, Jakob Winder, Manuel Metzler, Laura Winder und Andreas Schwarz ein Ticket für die Bundesmeisterschaft.
Handmähen
Das Stockerl der Klasse Damen – freie Blattwahl: Lena Sutter gewann vor Katharina Feurstein und Viktoria Nigsch.

In den Standardklassen siegten Katrin Schwille aus Württemberg und Jakob Winder. Die Ü-35-Herren hatten in Manuel Metzler ihren Besten, die Seniorenklasse Ü 55 gewann Bernd Esslinger. In der Spezial-Klasse (große Sensen) gingen die Siege in die Schweiz, Marianne Frischknecht und Köbi Frick gewannen jeweils überlegen. Ebenso mit deutlichem Vorsprung gingen die Staffelsiege an Jakob Winder, Manuel Metzler und Andreas Schwarz in der kleinen Staffel sowie Jörg Schwille, Reiner Hinderer und Ulrich Traub in der großen Staffel.Nach spannendem Wettkampftag und Siegerehrung feierte die Landjugend in der umfunktionierten Werkhalle von Christoph Bechster bis spät in die Nacht eine rauschende Mäh-Fise. STP

Handmähen
Bei den Senioren holte sich in der Klasse freie Blattwahl Bernd Esslinger den Sieg vor Köbi Frick und Reiner Hinderer.
Handmähen
In der Königsklasse Herren Spezial holte sich Köbi Frick den Sieg, bester Vorarlberger war Jakob Winder auf Rang drei.
Handmähen
Veranstaltungen der Landjugend sind für den ehemaligen Landesrat Erich Schwärzler Pflichttermine, ist er doch der Jugendorganisation, bei der er viele Jahre als Geschäftsführer tätig war, nach wie vor sehr verbunden.
Handmähen
Besonders herzlich willkommen heißen konnte Erich Schwärzler das bayrisch-baskische Team mit Georg Weber, Johannes Egger und Alaitz Ilmatz.
Handmähen
Landesleiter Michael Meusburger moderierte den Wettkampf souverän. Nur einmal legte er als Platzsprecher das Mikrofon aus der Hand um es mit der Sense zu tauschen und einen überlegenen Klassensieg zu ermähen.
Handmähen
Das muss unbedingt im Bild festgehalten werden: Fotoshooting mit dem Klassensieger Bernd Eßlinger auf dem höchsten Treppchen. Daneben Petra Metzler, Obfrau der Landjugend Bregenzerwald.