Säntis: Bergeverein sucht nach Beinahe-Unfall weitere Taucher

Vorarlberg / 13.05.2024 • 16:51 Uhr
Tauchroboter bei der Säntis
Die Säntis auf dem Grund des Bodensees. Der erste Bergeversuch scheiterte, nun bereitet man einen zweiten vor. Schiffsbergeverein

Die Bergung der Säntis schreite immer näher, versichert der Bergeverein. Fans werden jedoch kaum mit einer Ausfahrt auf dem Raddampfer rechnen dürfen.

Romanshorn Am 8. Mai wollte der Schiffsbergeverein eigentlich die vierte und letzte Bergeleine unter dem Wrack des Raddampfers Säntis einziehen. Kurz vor dem Ziel kam es jedoch zu einem Problem: In einer Tiefe von 170 Metern verknotete sich das Kabel des Tauchroboters, die Arbeiten mussten abgebrochen werden. Drei Tage arbeitete man daran, den Roboter wieder einsatzfähig zu bekommen. “Am 11. Mai kam es beinahe zu einem Tauchunfall, als der Knoten in einer Tiefe von nur 1,5 Metern entwirrt wurde. Diese Ereignisse verdeutlichten die Notwendigkeit eines erweiterten Taucherteams für den Schiffsbergeverein, um auf erfahrene Taucher zurückgreifen zu können”, erklärt der Verein rund um Bergeleiter Silvan Paganini. Erfahrene Taucher sind aufgerufen, sich beim Verein für das Tauchteam zu melden.

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Als nächster Schritt steht die Bergung des Wracks von einer Tiefe von 210 Metern auf 12 Meter an, spätestens im Juni soll das Schiff an die Oberfläche gehoben werden. Dafür brauche es drei windfreie Tage, um die Bergeplattform zu platzieren und die acht Führungsleinen mit den Bergeleinen zu verbinden. Ein entscheidender Moment wird dann sein, wie wirksam die durchgeführten Entlastungsbohrungen sind oder ob verborgene strukturellen Schäden am Wrack die Bergung behindern werden.

Vorbereitungen zur Bergung der Säntis Im März soll die Säntis, ein vor 90 Jahren im Bodensee versenktes Dampfschiff, geborgen werden. Wir besuchen die Vorbereitungen und sprechen mit Initiator Silvan Paganini.
Silvan Paganini mit dem bereits geborgenen Kamin der Säntis. Anhand des Schornsteins habe man bereits festgestellt, was zur Konservierung des Raddampfers notwendig sein werde. VN/Paulitsch

Säntis wird nicht in See stechen

Das Ziel des Bergevereins sei es jedoch keine seetüchtige Säntis, enttäuscht Paganini entsprechende Hoffnungen: “Unser Ziel ist die Konservierung, nicht die Restaurierung oder gar die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit.” Eine fahrtüchtige Säntis dürfte an die 13 Millionen Franken kosten. Selbst, wenn man dies durch Spenden vielleicht finanzieren könnte, wäre ein Betrieb für den Verein nicht zu stemmen. Vergleichbare Unternehmungen im Genfer- und Zürichsee seien nur durch die Beteiligung der Kantone finanzierbar, auch die Bilanz der Hohentwiel der Historischen Schifffahrt Bodensee zeige, dass ein solches Schiff allein nicht kostendeckend betrieben werden könne. Es sei daher nicht damit zu rechnen, dass ein Reeder die Säntis betreiben würde, selbst wenn man sie ihm kostenlos zur Verfügung stelle. Man wolle das Schiff daher weiterhin nur konservieren und dann der Öffentlichkeit zugänglich machen.

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