Drei Gleitschirmunfälle am Wochenende: Warum das Wetter eine Teilschuld trägt

Vorarlberg / 14.05.2024 • 05:00 Uhr
Simon pavlovic
Simon Pavlovic verweist auf die Frühlingsthermik als Segen mit Herausforderungen. VN/Rauch

Am Samstag gab es zwei schwere Gleitschirmunfälle, am Sonntag einen. Es ist kein Zufall, dass sie alle beim Start- oder Landevorgang geschahen.

Dornbirn Gleich drei schwere Unfälle mussten die Vorarlberger Gleitschirmflieger dieses Wochenende verzeichnen: Am Samstag stürzte ein 32-jähriger Vorarlberger im Kleinwalsertal ab, ein einheimischer Fliegerfreund beobachtete den Sturz, landete und leistete Ersthilfe. Ein 57-Jähriger stürzte bei Sibratsgfäll ab, er musste mit dem Hubschrauber ins LKH Feldkirch gebracht werden. Und am Sonntag erstversorgten Passanten einen abstürzten Gleitschirmpiloten, nachdem dieser direkt nach dem Start abgestürzt war.

Thermik besonders stark

“Wir hatten außerordentlich gutes Wetter”, erklärt Landessektionsleiter Simon Pavlovic der Gleitschirmflieger im Land. “Gerade im Frühjahr bedeutet dies auch eine gute Thermik.” Zwischen April und Juni heizen sich die Luftschichten in den Tälern bereits auf, im Gebirge dominieren jedoch noch kalte Luftschichten. Da warme Luft aufsteigt, bedeutet dies viel Auftrieb für die Gleitschirme. Diese verleitet viele Paragleiter und Gleitschirmflieger, ihr Hobby zu frönen. Nach der oft langen Winterpause komme es hier aber immer wieder zu Fehleinschätzungen oder Fehler durch die Piloten. Und die gute Thermik bedeutet auch starke Böen, mit denen die Piloten rechnen müssen. “Unter diesen Umständen haben Fehler beim Start oder bei der Landung oft drastische Auswirkungen”, warnt Pavlovic.

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Ein ähnliches Bild zeigte sich auch am vergangenen Wochenende. So waren alle drei Unfälle entweder während dem Start- oder dem Landevorgang. Der 57-jährige Deutsche etwa startete in Bezau, musste jedoch in der Parzelle Tieftobel bei Sibratsgfäll außerplanmäßig landen. Bei der Landung klappte sich jedoch der Schirm in einer Höhe von etwas über 15 Metern zusammen, der Pilot stürzte in die Tiefe. Der Unfall in Ludescherberg dürfte auf eine Unachtsamkeit bei den Startvorbereitungen zurückzuführen sein, weshalb sich die Leinen im Flug verknotet haben dürften und der Schirm nicht wie vorgesehen entfalten konnte. “Dies lässt sich im Flug kaum mehr beheben”, erklärt der Landessektionsleiter.

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