Zipfelbob-Affäre in Lech: Darstellungen bleiben widersprüchlich

Lech In der Auseinandersetzung zwischen der Bergbahn Lech-Oberlech und zwölf ehemaligen bzw. aktuellen Mitarbeitenden rund um die Verleihgebühren von Zipfelbobs bleiben die Sichtweisen widersprüchlich. Nachdem die Mitarbeitenden die Vorwürfe – es soll ein Schaden von 370.000 Euro entstanden sein – über ihre Anwälte auf das Schärfste zurückgewiesen hatten, pochte die Bergbahn am Samstag auf ihre Darstellung. Dieser zufolge sei illegales Fehlverhalten bereits eingeräumt worden.
Die Bergbahn wirft den zwölf Personen vor, über Jahre hinweg Verleihgebühren für Zipfelbobs hinterzogen zu haben. Laut den Angaben der Anwälte vom Freitag soll es den Mitarbeitenden bereits in den 1980er-Jahren ausdrücklich gestattet worden sein, den Bobverleih selbstständig durchzuführen. Die Mitarbeiter hätten die Bobs zudem zum Großteil selbst angekauft. Der Verleih sei stets öffentlich zu sehen gewesen, die Vorgänge seien dem Management also “seit über 40 Jahren bekannt”. Aus Jahresabschlüssen sowie den Umsatzsteuer-Erklärungen sei außerdem ersichtlich, dass die Gesellschaft keine Einnahmen aus der Vermietung der Bobs habe, so die Anwälte.
Die Bergbahn Lech-Oberlech, die eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch eingebracht hat, sprach diesbezüglich am Samstag von einer konstruierten Schutzbehauptung. In freiwilligen Befragungen hätten die betroffenen Mitarbeitenden “zugegeben, dass sie sich bewusst waren, dass es sich um Schwarzgeschäfte am Unternehmen vorbei gehandelt hat, die nicht legal waren”, so die Bergbahn in einer Aussendung. Außerdem hätten die Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren sehr wohl einen geringen Teil der Erlöse offiziell im Kassasystem registriert.
Für die weiteren Untersuchungen seien Finanzamt und Staatsanwaltschaft zuständig. Diesbezüglich versprach die Bergbahn Lech-Oberlech “ihre umfassende Kooperation und Zusammenarbeit mit den Behörden”. (APA)