Graffiti-Kunst auf dem Federmäppchen

Das Papier- und Schreibwarengeschäft “Zäodl” in Lustenau mit Aktion gegen Schultaschenkäufe im Internet.
Lustenau “Wir haben etwas gesucht, um unsere Kunden bei uns im Geschäft zu behalten. Viele lassen sich nämlich beraten, kaufen dann aber schlussendlich die Schultasche oder den Rucksack im Internet”, erklärt Birgit Hagen, Geschäftsführerin des Schreibwarengeschäfts “Zäodl” in Lustenau die Problematik. Vor sieben Jahren hat sie mit einer Schulrucksackmarke den “Spray Day” in Anspruch genommen. Jene Kunden, die im Geschäft einen “Satch-Rucksack” kaufen, erhalten als Dankeschön ein gratis Graffiti auf die Schulsachen gesprayt. Kürzlich sprühte der Wiener Graffiti-Künstler “Wolf” für 60 Kinder ihre Rucksäcke, Federschachteln oder Turnbeutel mit besonderen Motiven.

Unikate schaffen
15 bis 20 Minuten braucht Künstler “Wolf” pro Graffiti. “Manche Motive kommen immer wieder, wie das Peace-Zeichen oder Fußbälle. Doch er mag auch die Herausforderung”, erzählt Hagen. Larissa (9) aus Höchst hat eine Silhouette einer Turnerin ausgedruckt, die sie gerne neben ihrem Namen auf der Federschachtel hätte. Gekonnt zeichnete der Künstler die Umrisse auf, bringt die bunten Farben an und finalisiert das Graffiti mit vielen Effekten. Das alles geschieht ohne Schablone. “Wolf” zeichnete per Hand und sprühte dann die Farben rauf. Glücklich nahm die Schülerin ihre aufgepeppte Federschachtel entgegen. Auch Valentina (10) aus Wolfurt hatte eine bestimmte Vorstellung. Sie mwollte neben ihrem Namen auch ihre Lieblingsblume, das “Vergissmeinnicht” gesprayt haben. Die Kinder erscheinen pünktlich zu den vorgegebenen Terminen und beobachteten genau, wie die Graffitis entstehen.

Graffiti-Stopp in Lustenau
Der selbstständige Künstler “Wolf”, der jährlich 30 bis 40 Termine in ganz Österreich absolviert, ist dieses Jahr ausschließlich beim “Zäodl” in Lustenau. Geschäftsinhaberin Birgit Hagen freut sich, dass dieses Angebot so gut von ihren Kunden angenommen wird. “Es kommen neben Kindern aus Lustenau und den umliegenden Ortschaften auch einige aus Marul, Rankweil und sogar aus der Schweiz”, sagt sie. Zu Beginn dieser Aktion starteten sie mit einem Tag. Mittlerweile hat sie diese auf drei Tage ausgeweitet.

Schülerin Olivia steht wie alle anderen vor dem Schulwechsel und will sich ihre Federschachtel mit ihrem Namen verzieren lassen. “Ich wollte das Graffiti auf der Federschachtel. Falls es mir irgendwann mal nicht mehr gefällt, kann ich die Federschachtel eher auswechseln als einen Schulrucksack”, erklärte Olivia. Auch Noel (9) aus Lustenau darf sich etwas aufsprayen lassen. “Meine Mama hat mir freie Wahl mit dem Motiv gelassen. Da es ja nur mir gefallen muss”, erzählt er stolz. Er entschied sich kurzerhand für eine Skelett-Hand auf seinem Federpenal. Voller Stolz packten die Kinder ihre Unikate ein. Sie sind bereit für den Start in die neue Schule im kommenden Herbst. BVS